In stillem Gedenken: Abschied von Roswitha Schneider, langjährige Vorsitzende des DEF, Ortsverbandes Puchheim
Wir trauern um Roswitha Schneider, die Mitbegründerin und langjährige Vorsitzende des Ortsvereins Puchheim des DEF.
Sehr geehrte Angehörige von Roswitha Schneider, liebe Mitglieder des Ortsverbands Puchheim, liebe Trauergemeinde,
Wir sind hier zusammengekommen, um Abschied zu nehmen von Roswitha Schneider, die uns mit ihrer Aufgeschlossenheit und ihrem bezaubernden Lächeln sofort für sich einnahm.
Roswitha Schneider war eine engagierte Frau, für die Evangelische Kirchengemeinde Puchheim, für die Ökumene, für Bildung und für den DEF. Hier im Ortsverband konnte sie sich für alle diese Fragen einsetzen und Veranstaltungen planen, die die Frauen in Puchheim und Umgebung gerne annahmen. Sie war eine Protestantin, ganz im Sinne der Reformation, und daher stand Bildung bei ihr an erster Stelle. Bewusst Christin sein war ihr wichtig. Deswegen setzte sie sich für das Evangelische Bildungswerk ein, machte ökumenische Veranstaltungen, dabei denken wir an die liebevoll gestalteten Gottesdienste zum Weltgebetstag, die sicher vielen in Erinnerung bleiben werden. Ihr Blick war weit, auch wenn sie später, zunächst durch die Krankheit ihres Mannes, dann durch ihre eigene, in ihrem Radius eingeschränkt war. Sie war dankbar, dass viele Angebote des Landesverbands seit Corona auch digital angeboten wurden. So konnte sie sich einschalten und teilnehmen. Ich erinnere mich an unsere Literaturvorstellungen, bei denen sie mit großem Interesse dabei war. Aber auch die Tipps und Tricks für den Haushalt und die Informationen zur Nachhaltigkeit fanden ihr Interesse. Sie wirkte immer fröhlich und strahlte uns alle an, so dass wir nicht ahnten, wie krank sie wirklich war. Sie konnte ihren 80. Geburtstag im August noch mit ihrer Familie feiern, wofür sie dankbar war. Dass ihr Tod so schnell kommen würde, hatte niemand gedacht.
Roswitha Schneider engagierte sich nicht nur vor Ort sondern arbeitete aktiv im Vorstandsrat des DEF-Landesverbands mit. Als Vorsitzende eines zwar kleinen, aber sehr aktiven Ortsverbands konnte sie die Mühen, aber auch die glücklichen Begebenheiten der Arbeit im Vorstand gut vermitteln. Auch die immer stärker werdenden bürokratischen Hürden hat sie souverän gemeistert. Der Umgang mit den elektronischen Medien war für sie kein Buch mit sieben Siegeln, sondern höchstens eine Herausforderung, der sie sich stellte.
Neben der Arbeit im Vorstandsrat habe ich Roswitha Schneider und ihren Mann bei unseren Studienfahrten kennengelernt. Solange es ihnen möglich war, haben sie gerne an den Fahrten teilgenommen und ihr reichhaltiges Wissen bereitwillig mit uns geteilt. Aber nie besserwisserisch, sondern charmant und gepaart mit ihrem wundervollen Humor.
In vielen Andachtsheften des DEF zu den Monatslosungen finden wir Andachten von ihr. So wird auch ihre letzte Andacht, die sie im September 2025 schrieb, im neuen Andachtenheft 2026 für den Monat November erscheinen. Da schrieb sie von ihrer großen Hoffnung auf Frieden, dass wirklich die Schwerter zu Pflugscharen umgeschmiedet werden. Sie beschwört den Gott, der Frieden bringt, der gebrochene Herzen heilt, wenn vielleicht auch Narben zurückbleiben. Aber sie glaubt fest, dass Gott in dieser Welt gegenwärtig ist und vertraut darauf, dass Gott unser Leben segnet.
Dazu zitiert sie einmal in einer früheren Andacht Dietrich Bonhoeffer: „Wir haben Gottes Segen empfangen im Glück und im Leiden. Wer aber selbst gesegnet wurde, der kann nicht mehr anders, als diesen Segen weitergeben, ja, er muss dort, wo er ist, ein Segen sein. Nur aus dem Unmöglichen kann die Welt erneuert werden. Dieses Unmögliche ist der Segen Gottes.“ Dieses Vertrauen in die Liebe Gottes und in seine Heilkraft haben sie ihr Leben lang begleitet. Für all ihren ehrenamtlichen Einsatz wurde sie mit der Ehrenmedaille der Stadt Puchheim ausgezeichnet.
Wir vom DEF-Landesvorstand trauern mit Ihnen, den Söhnen und Angehörigen von Roswitha Schneider. Aber wir sind auch bei Ihnen, den Mitgliedern im Ortsverband Puchheim, die ihre langjährige Vorsitzende verloren haben.
Wir hoffen, dass sie aus dem Vermächtnis, das Roswitha Schneider hinterlassen hat, die Kraft schöpfen den Ortsverband weiterzuführen. Sie war uns allen ein Vorbild für ehrenamtlichen Einsatz, um Frauen zu stärken, Bildung zu vermitteln und Gott zu loben, auch und gerade in schweren Zeiten.
Wir werden Roswitha Schneider immer ein ehrendes Andenken bewahren.
Ruhe in Frieden

