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Wie weit weg ist die EU von den Bürgern?

Bericht über das Sonnenberg-Seminar des Landesverbandes Niedersachsen
Das Internationale Haus Sonnenberg bei St. Andreasberg im Harz kooperiert seit fast vierzig Jahren mit dem DEFLandesverband Niedersachsen. Die Organisatorin, Frau Kalisch, hatte wiederum Wunschthemen erfragt, die das meiste Interesse der potentiellen Teilnehmerinnen erfüllen. Vom 16. bis 19. Juni waren zum Thema Europäische Union vier Referenten aus verschiedenen politischen Lagern gewonnen worden, die uns ein unter dem Strich recht ausgewogenes und gut argumentativ begründetes Bild der Struktur der EU, der globalen Herausforderungen und der Situation in einer global gewordenen Welt vermittelten. Der Politologe Jens Rieger (Universität Hannover) erläuterte die Organisation und ihre Gremien samt deren Aufgaben. Dadurch kam Ordnung in wohl manche bruchstückhafte Kenntnis von Rat und Kommissionen. Dr. Patrick Schreiner (DGB Hannover) wies mit Hilfe der Theorie von Angebot und Nachfrage nach, dass ebendiese sich in der Globalisierung eigentlich flexibler gestalten müsste, da sie sonst zur Verarmung weiter Bevölkerungskreise führe, was die Krisenhaftigkeit in einigen Mitgliedsländern heute schon erweist. Der Sprecher der LAG-Landwirtschaft und ländlicher Raum (DIE GRÜNEN), Wolf von Nordheim, gab wichtige Einblicke in das Problem „EU und die Landwirtschaft“. Ein Sachverhalt sei hier kurz wiedergegeben, weil er unser aller Verbraucherinteresse hinsichtlich der Preisgestaltung am Markt berührt: Schon seit Mitte der 1950er Jahre verschwindet die nationale Agrarwirtschaft. Staatliche Garantien auf Erzeugerpreise machten schon Ende der 1960er Jahre den Lebensstandard dem der USA gleich. Danach folgte die Spirale zwischen Überproduktion und Quote, die wir Alle als Endverbraucher sehr wohl in ihrem Auf und Ab erleben. Dr. Markus Pieper (MdEP / Europäische Volkspartei) stellte schließlich unmissverständlich die sich in Zukunft abzeichnenden Schwächen der EU dar. Wir, nur noch 5% der Weltbevölkerung in ca. 30 Jahren, müssen noch mehr unser Einkommen durch Exportbilanzen finanzieren. Dazu tritt schon heute das moralische Problem des ungleichen Standards der demokratischen Entwicklung im Euroraum. Angefüllt mit solcherlei Informationen, schieden wir dennoch nicht pessimistisch. Tagungsleiter Umberto Ricco hatte am zweiten Abend aus Frankreich, Dänemark und Großbritannien stammende Mitbürger zur Diskussion geladen. Sie alle bejahten die Positiva der Freizügigkeit und Toleranz. Ein „Europa-Spiel“ fragte das Gehörte in der Art eines Rallye-Wettkampfes unter uns in Gruppen Aufgeteilte ab. Vom Ehrgeiz dabei zeugt wohl auch das beigefügte Foto. Diese Seminare sind allgemein ausgeschrieben über die Website des Sonnenberg-Kreises e.V. und der Bundeszentrale für politische Bildung: www.sonnenberg-international.de www.bpb.de/veranstaltungen/veranstaltungskalender
Ein „Europa-Spiel“ fragte das Gehörte in der Art eines Rallye-Wettkampfes unter uns in Gruppen Aufgeteilte ab
Ursula Kalisch (re.) vom DEF LV Niedersachsen im Gespräch mit Gästen aus Dänemark und Großbritannien
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