Kein schöner Land
Die Minnestadt Wolframs-Eschenbach war das erste Reiseziel der Bildungsfahrt des DEF Ansbach nach der langen Coronapause. Und am Denkmal des Minnesängers begann die interessante Stadtführung (90 Min.). Vor der Marienkirche grüßt Walburgis, eine Statue des Künstlers Steinacker. In der Kirche wie auch sonst in der Kleinstadt wird der Einfluss des Deutschordens sichtbar. Selbst vom Kirchturm mit den bunten Ziegeln, leuchtet das Wappen des Ordens. Imponierend die beiden Altäre: Kreuzauffindungsaltar und der Rosenkranzaltar. An der „alten Schule“ hörten wir von den besonderen Erziehungsmethoden unserer Vorfahren: Messebesuch vor Schulbeginn, im Sommer wegen Erntehilfe kein Unterricht und im Winter der anstrengende Marsch durch den tiefen Schnee…Wie human sind doch die heutigen Erziehungsmethoden!
Die von zwei Mauern umfriedete Stadt mit mächtigen Stadttoren war von Feinden kaum zu überwinden. Große, schön restaurierte Bürgerhäuser zeugen vom Reichtum der kleinen Stadt. Nach der Einkehr in der alten Vogtei, auch sie wurde entsprechend des Denkmalschutzes restauriert, fuhren wir weiter nach Kalbensteinberg zur Führung in der Rieter-Kirche. Welch ein Schatzkästlein! Im 14. Jahrhundert von der Patrizierfamilie Rieter erbaut, ein wunderschönes Kreuzgewölbe, ausgestattet mit drei Altären, dem Palmesel, der Strahlenkranzmadonna, einer Pieta, mit vielen Totenschilden an den Wänden des Langhauses, einer wertvollen Ikone aus Russland und anderen Schätzen mehr. Die Krypta mit den Sarkophagen der Familie konnten die Teilnehmerinnen nur auf Bildern betrachten. Corona ließ das Hinabsteigen nicht zu! 60 Minuten wurde die Geschichte dieser besonderen Dorfkirche vorgestellt. In Muhr am See klang bei Kaffee und Kuchen mit Blick auf den Altmühlsee die Bildungsfahrt aus.
Johanna Stöckel
Fotos: Führung in Wolframs-Eschenbach
Auf der Stadtmauer in Wolframs-Eschenbach
Walburgis-Statue vor der Kirche in Wolframs-Eschenbach


