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Online: Zeit der Schmetterlinge

Gewalt und Sprache - Weibliche Selbstbehauptung in der deutschsprachigen Literatur

Zeit der Schmetterlinge. Gewalt und Sprache – Weibliche Selbstbehauptung in der deutschsprachigen Literatur

Donnerstag, 27. November 2025, 18.30 bis 20.00 Uhr

Seit Sophie von La Roche im ausgehenden 18. Jahrhundert mit "Die Geschichte des Fräuleins von Sternheim" der weiblichen Erfahrung in der deutschen Literatur eine Stimme verlieh, zieht sich das Thema der Gewalt an Frauen wie ein leiser, aber unüberhörbarer Unterton durch die literarische Tradition. La Roches Heldinnen bewegen sich in einer Welt, die sie formt, kontrolliert und begrenzt – eine Welt, in der Gehorsam, Tugend und Anpassung als Schutz gelten, zugleich aber auch als Fesseln. Ihre Texte zeigen bereits jene subtile Form der Gewalt, die nicht in Schlägen, sondern in gesellschaftlichen Erwartungen, Abhängigkeiten und moralischen Urteilen liegt.

Im Verlauf des 19. Jahrhunderts bis in die Gegenwart verändert sich das Bild der Frau – und mit ihm die literarische Auseinandersetzung mit Gewalt. Autorinnen und Autoren, von Annette von Droste-Hülshoff über Ingeborg Bachmann bis zu Elfriede Jelinek und Sibylle Berg, lassen ihre Figuren zwischen Anpassung und Aufbegehren, zwischen Sprachlosigkeit und Selbstermächtigung wandeln. Die körperliche Gewalt, die seelische Erniedrigung, die strukturelle Unterdrückung – all dies erscheint in ihren Texten nicht nur als individuelles Schicksal, sondern als Ausdruck gesellschaftlicher Machtverhältnisse.

Die Referentin zieht in ihrem Vortrag von La Roches empfindsamer Moral bis zu Jelineks schonungsloser Sprachzertrümmerung einen weiter Bogen weiblicher Selbstbehauptung in der Literatur. In dieser Entwicklung wird sichtbar, dass Gewalt an Frauen nicht nur ein Thema, sondern auch ein Sprachproblem ist – eines, das immer wieder neue Formen des Sprechens, Schreibens und Schweigens hervorbringt. Die Literatur wird so zum Ort des Widerstands: Sie verleiht den Frauen, denen die Gesellschaft lange keine Stimme gab, eine Sprache, die bleibt.

Der Vortrag richtet sich an alle, die sich für Literatur interessieren und sich gegen Gewalt an Frauen einsetzen. Im Anschluss besteht die Möglichkeit zur Diskussion. 

Die Veranstaltung ist kostenlos und findet als Zoom-Online-Veranstaltung statt. 

Referentin: Helga Ilgenfritz, Vorsitzende Sophie la Roche Freundeskreis Kaufbeuren

Online per Zoom

LINK:  
https://eu01web.zoom.us/j/64997790804
Meeting-ID: 649 9779 0804

Näheres in der Geschäftsstelle des Deutschen Evangelischen Frauenbundes,
Landesverband Bayern e.V. (DEF):
DEF.Forum.Bildung
Kufsteiner Platz 1, 81679 München
Tel. 0 89/98 10 57 88
Mail: bildung(at)def-bayern.de
Internet: www.def-bayern.de

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27.11.2025 - 18:30
bis 27.11.2025 - 20:00


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