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Schon einmal ein "ätherisches Geruchskonzert" erlebt? Die Roseninsel im Starnberger See.

Ortsverband: München |

Am 22. Juni 2023 machte sich eine Frauengruppe des DEF-Ortsverbandes München auf, um die einzige Insel im Starnberger See zu besuchen. Die Roseninsel, einst Sehnsuchtsort von Kaiserin Elisabeth, König Ludwig II. und weiterer Prominenz, zieht auch heute noch viele Menschen in ihren Bann.

Nach der Ankunft in Feldafing und der Einkehr im Strandbad Feldafing führte der Weg

entlang des Starnberger Sees zur Anlegestelle einer Fähre. Sie ist der einzige Weg, um zur Roseninsel zu kommen mittels eines elf Meter langen, flachen Holzbootes, genannt die „Zille“. Einzigartig ist auch der vollbärtige Fährmann in bestickter Lederhosn und Trachtenhut, der Damen galant über die wackelige Rampe führte mit einem „Grüß Gott die Damen“. Die kurze Überfahrt garnierte er mit amüsanten Geschichten über Brautpaare, die auf der Roseninsel standesamtlich heiraten können und dabei eines, oh mei!  vor der Trauung ins Wasser fiel. „Die haben wir a no verheiratet“ sagt er lachend. Die fröhliche Bootsreise endete auf dieser kleinen, idyllischen Insel.

Die Roseninsel, gelegen ca. 170 Meter vom Westufer des Starnberger Sees, war anscheinend schon früh, etwa 1700 bis 1000 vor Christus, besiedelt und diente damals wohl als Kultstätte. Archäologische Funde einer Pfahlbausiedlung datieren auf ca. 3720 vor Christus. Im 7. Jahrhundert wurde auf der Insel eine romanische Kirche aus Stein erbaut, von der nur noch die Westwand und Fundamente existieren. Diese Steine wurden in das Gärtnerhaus integriert bzw. überbaut, das König Maximilian II von Bayern nach dessen Kauf der Insel (1850) dort errichten ließ.

Umgeben von uraltem Baumbestand (manche dieser Bäume schienen aus drei zusammengewachsenen Stämmen zu bestehen) gelangte man zu diesem Sommerdomizil des Königs, das er als ein pompejanisch-bayerisches Casino gestalten sowie eine Parkanlage mit einem ovalen Rosengärtchen im Zentrum anlegen ließ.  Dieses Rosengärtchen gab der Roseninsel ihren heutigen Namen. Nachdem die Wittelsbacher die Roseninsel nach dem Tod von König Ludwig II nur wenig pflegten, erwarb der Freistaat Bayern 1978 die verwahrloste Roseninsel und stellte sie wieder der Öffentlichkeit zur Verfügung.

Vor der Führung im Casino erlaubte uns die Zeit, den Rosengarten zu durchwandern.

Eine Glassäule mit einer vergoldeten Figur wird umrandet von rund 380 Hochstamm- und Strauchrosen in etwa 100 verschiedenen Sorten: weiß, rot und allen Pastelltönen von rosa bis violett. Auf schmalen Wegen bewunderte man die Neuverpflanzungen von Rosensorten, die vor 1900 gezüchtet wurden und die die feuchte Witterung auf der Insel gut vertragen. Vom „ätherischen Geruchskonzert“ der Roseninsel schwärmte nicht nur die Hofdame Luise von Kobell. Der Duft von unzähligen Rosenblüten hat auch unsere kleine Gruppe verzaubert.

Im Casino hörten wir zuerst den strikten Verhaltensregeln einer energischen Dame zu, die aber dann sehr anschaulich die Geschichte und die Innenausstattung dieses Gebäudes erklärte. Der Architekt Kreuter schaffte mit dem Casino eine Synthese aus der ländlichen Villa all'italiana und dem „national-bayerischen“ Gebirgshaus.

Die Bezeichnung „Casino“ erklärt die Funktion des Gebäudes als saisonal genutztes Sommerhaus. Im Erdgeschoss befindet sich ein großer Gartensaal, ein Nebenzimmer und eine Küche. Es gibt kein Vestibül. Alle zahlreichen großen Flügeltüren und -fenster öffnen die Räume zum Park.

Im Obergeschoss liegen das Schlafzimmer des Königs und der Hauptraum des Casinos: der große Salon. Vom Südbalkon blickt man auf die Alpenkette. Das Alpenpanorama wurde zusammen mit dem See zum Leitmotiv der Anlage. Der Turm, vom Hauptbaukörper seitlich abgerückt und durch einen schmalen Gang verbunden, besitzt nur ein kleines Belvedere-Zimmer (schöne Aussicht).

Auch die Innendekoration zeigt die Verbindung von Neuzeit und Antike, von Bayern und Italien. Die Wände der beiden Salons sind holzvertäfelt. Die Freskomalereien zwischen den plastisch gemalten Säulen erinnern an Italien. Alles in allem zeigen die Innenräume, dass das Casino nur zum Tagesaufenthalt der Gäste diente. Abends kehrte man wohl nach Schloss Possenhofen zurück.

Auch unsere Gruppe kehrte auf schattigen Wegen zurück zur Fähre, denn der 22. Juni war

ein sehr heißer Tag! Angekommen in Feldafing führte uns die Suche nach einer sonnenarmen Straße Richtung S-Bahn zu einem Steig, dessen Name „Himmelsleiter“ einladend wirkte. Der steile Aufstieg über gefühlte mehrere hundert Steinstufen war in der Hitze schon ziemlich mühsam. Es haben aber alle geschafft durch gegenseitige Achtsamkeit und Hilfe. Bei einer gemütlichen Eis-Runde am Bahnhof Feldafing war sich die Gruppe einig:  Dieser wunderschöne Ausflug hat sich gelohnt!      

Es ist noch anzumerken: ein lange befürchtetes Gewitter startete erst, als alle Teilnehmerinnen trockenen Fußes ihr Zuhause erreicht hatten!

Hildegard Krauss

Fotos: DEF, OV München

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