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Schaut hin – nicht weg!

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Evangelische Frauen in Bayern (EFB) nehmen Stellung

Der Medienausschuss der Evangelischen Frauen in Bayern (EFB), in dem vor allem Mitglieder des Deutschen Evangelischen Frauenbundes und seiner Evangelischen Arbeitsgemeinschaft Medien vertreten sind, fühlt sich dem Grundsatz eines herrschaftsfreien Miteinander der Geschlechter verpflichtet und fordert deshalb alle gesellschaftlichen Bereiche auf: Schaut hin – nicht weg!

Die Debatte um #MeToo scheint abgeflaut zu sein, aber das Thema der sexuell motivierten Gewalt gegen Frauen ist nicht ausgestanden. Enorm viele Frauen sind betroffen, weltweit, unabhängig von Alter, Körperform, ihrer kulturellen oder sozialen Herkunft. Betroffene Frauen aus der Film- und Fernsehbranche brachen ihr Schweigen und damit endlich die Macht der Täter. Ein seit den Anfängen des Films gängiges Missbrauchsmuster, vulgo „die Besetzungscouch“ ist endlich als das benannt, was es schon immer war: ein Mittel, sich Menschen gefügig zu machen und Macht auszuüben, mit dem Nebeneffekt jederzeit Sex zu bekommen.

 

Die Unschuldsvermutung gilt weiterhin, aber wir werden uns die Mühe machen müssen, den Unterschied von erotischen Begegnungen zwischen gleichgestellten freien Erwachsenen und dem abgepressten verlogenen Missbrauch auszumachen. Wenn beide ja sagen, dann ist Sexualität die schönste Sache der Welt, wenn ein geringster Zweifel an der Freiwilligkeit oder ein Ungleichgewicht besteht, ist es Grenzüberschreitung und Missbrauch. Da gibt es nicht wirklich die Gefahr Flirt und Übergriff zu verwechseln.

 

Dass auch im deutschen Film- und Fernsehgeschäft, und da sowohl im privaten als auch in öffentlich-rechtlichen Sendern, die gleichen Muster von Gewalt auftreten, ist nicht verwunderlich. Endlich ist ans Licht gekommen, dass es ein System gab, die Übergriffe eines Regisseurs gezielt zu übersehen, und als Ausdruck des Regie-Genies Dr. Dieter Wedel zu verklären.

 

Die Zeit ist gekommen, damit Schluss zu machen. Sexueller Missbrauch, Übergriffe und Diskriminierung von Frauen dürfen nicht länger hingenommen werden, auch nicht, wenn es sich um prominente Täter handelt, oder eine laufende Produktion gestört werden könnte. Eine „Inklusionsklausel“, wie sie gerade die Oscar-Preisträgerin Frances McDormand in ihrer Dankesrede forderte, sollte selbstverständlich werden.

 

Machismus, Sexismus und Gewaltstrukturen müssen endlich überwunden werden. Time’s up, so nennt es Oprah Winfrey. Die Zeit ist gekommen für Ehrlichkeit und Wachsamkeit, auch im Genre der Märchenerzähler. Gemeinsam mit den Frauen in aller Welt erheben sich auch die Evangelischen Frauen in Bayern und machen das Unrecht sichtbar: ein Schritt zu einer Veränderung der Strukturen, in denen wir leben und arbeiten.

 

Und das ist, was positiv an #MeToo ist: Seit der Debatte trauen sich immer mehr betroffene Frauen zu berichten, was ihnen geschehen ist. Das macht wiederum weiteren Frauen Mut. Die Alltäglichkeit von Grenzverletzungen und Gewalt gegen Frauen und Kinder wird sichtbarer, und das Wegsehen muss endlich ein Ende haben.

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