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Neues aus dem Haus für Mutter und Kind

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Die letzten Monate schlafe ich schlecht. Grund dafür sind nicht nur der durch Brandstiftung verursachte Brand im Dezember letzten Jahres, sondern im ganz besonderen Maß auch die Auswirkungen der Corona-Pandemie, die unsere Einrichtung zunehmend hart treffen.

Zunächst das große Entsetzen!

Ein Feueralarm schreckte die Bewohnerinnen der Außenwohngruppe der Wohnheime Frühlingstraße mitten in der Nacht auf. Das Feuer brach am 10. Dezember 2020 gegen 23 Uhr aus. Den alarmierten Feuerwehren gelang es rasch das Feuer zu löschen. Die etwa 30 Bewohnerinnen verließen zusammen mit ihren Kindern das Gebäude selbstständig. Allerdings erlitten hierbei sechs Personen Rauchgasvergiftungen; sie mussten über Nacht medizinisch in der Klinik versorgt werden.

Sofort nach Abschluss der polizeilichen Ermittlung und der Erfassung des Schadens durch Sachverstän­dige der Versicherung wurde mit der Sanierung begonnen.

Da die bei uns untergebrachten Blockschüler wegen Corona derzeit keinen Schulunterricht haben, konn­ten wir die Bewohnerinnen des brandgeschädigten Bereichs in den für die Blockschüler vorgesehenen Räumen unterbringen. Mittlerweile sind die Sanierungs­arbeiten weit fortgeschritten, sodass der Rückzug in die ursprünglichen Räume bald erfolgen kann.

Einerseits war es Glück für uns, dass die Räume für die Blockschüler nicht bewohnt waren und wir die vom Brand geschädigten Bewohnerinnen dort in den leeren Räumen unterbringen konnten. Andererseits spüren wir die fehlenden Einnahmen der Blockschüler der­zeit ganz besonders. Eine schlechte Belegung, wie wir sie derzeit haben, konnten wir bisher immer gut durch die Einnahmen der Blockschüler ausgleichen. Die vielen freien Heimplätze und das Wegbleiben der Blockschüler machen sich derzeit finanziell deutlich negativ bemerkbar.

Ein Grund für die vielen freien Plätze in unserem Haus liegt meiner Meinung nach daran, dass wir Coronabedingt von den Jugendämtern seit Monaten so gut wie keine Zuweisungen neuer Bewohnerinnen mehr bekommen. Als weiteren Grund vermute ich, dass - ebenfalls Corona-bedingt - weniger Studierende mo­mentan eine Wohnung suchen (weil das Studium meist online absolviert wird). Die Bewohnerinnen unserer Einrichtung, welche schon seit längerem eine günstige Wohnung suchen, werden nun auf dem Wohnungsmarkt fündig.

Um wieder mehr Zuweisungen zu bekommen und um dem aktuellen Trend (weniger stationär, mehr ambulant) gegenzusteuern, wollen wir mehrere neue Projekte im Haus starten, wie beispielsweise die Wohnform der „Begleiteten Elternschaft“. Begleitete Elternschaft bietet geistig behinderten Eltern die Möglichkeit, mit professioneller Unterstützung von Fachkräften zusammen mit ihren Kindern zu wohnen. Unser Konzept für diese Wohnform wurde bereits den Kostenträgern vorgestellt und mit großem Inte­resse aufgenommen. Es gäbe bereits auch schon Interessenten für diese Wohnform. Die finale Ent­scheidung bezüglich der Finanzierung seitens der Kostenträger steht allerdings noch aus.

Riesig gefreut haben wir uns über die vielen Sach­spenden (Spielzeug, Kleidung, Haushaltsartikel), die uns Firmen aus Fürth und Zirndorf haben zukommen lassen, nachdem sie vom Brand in unserem Haus erfahren hatten. Dafür sind wir sehr dankbar.

Wir freuen uns auch jetzt noch über jede Geld­spende, die wir erhalten; egal wie klein oder groß der Betrag ist. Die sanierten Räume werden demnächst wieder bezogen und wir wollen es unseren Bewoh­nerinnen auch schön gestalten. Schließlich ist dies ihr Zuhause, ein Rückzugsort, an dem sie sich geborgen fühlen sollen und dürfen. Auch für den Einbau neuer Brandschutztüren und für die Verbesserung und Aus­arbeitung eines neuen Brandschutzkonzeptes werden hohe Kosten anfallen, die wir investieren müssen und wollen – hier geht es schließlich um die Sicherheit unserer Bewohnerinnen, Mitarbeiterinnen und Mitar­beiter!

Nach dem Ausscheiden des Heimleiters Ende Januar wurde die zeitnahe Nachbesetzung seiner Stelle erfor­derlich. Der Vorstand berief mich zur neuen Heimlei­terin und Renate Rausch-Waidhas zur neuen Pädago­gischen Leiterin (bisher Leitung der Aufnahmegruppe).

Ganz herzlich bedanken möchte ich mich bei meinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die wieder einmal bewiesen haben, dass sie auch in schweren Zeiten zusammenhalten und für die Einrichtung aktiv und engagiert dort mithelfen, wo Not am Mann ist.

Keinesfalls unerwähnt lassen möchte ich in diesem Zuge auch, dass der bereits in den wohlverdienten Ruhestand verabschiedete frühere Heimleiter Reiner Popp seit dem Ausscheiden von Herrn Knoll die Einrichtung fast täglich ehrenamtlich unterstützt und mich in meine neuen Aufgaben einarbeitet. Herrn Popp, unserem Ruheständler im „Unruhestand“, gilt mein ganz besonderer Dank.

Daniela Zimmerer

PS: Habe ich schon gesagt, dass ich die letzten Monate schlecht schlafe?

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© Foto: Haus für Mutter und Kind, Fürth

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