Nachruf auf Pfarrerin i.R. Marianne Pflüger
Sie war eine der Vorkämpferinnen für die Frauenordination, und als sie endlich 1976 zur Pfarrerin ordiniert worden war, bewarb sie sich auf die Pfarrstelle der Nikodemus Kirche in München. Mit der Überschrift “Frau Pfarrer hat die Hosen an“ wurde ihre Berufung auf die Pfarrstelle in der Presse kommentiert. Sie erarbeitete sich schnell großen Respekt und hat mit ihrer Arbeit die Gemeinden verändert. Als sie 1995 in den Ruhestand trat, widmete sie sich der Leitung des Ortsverbands München des DEF. Zusammen mit Ursula Kamm erkannte sie bald, dass die Führung des großen Appartementhauses in München, das dem Ortsverband gehörte, ehrenamtlich nicht mehr möglich war. Sie verhandelte daher mit dem Landesverband, dass dieser das Haus übernehmen sollte und im bisherigen Sinn als Wohnhaus für alleinstehende, berufstätige Frauen mit niedrigem Einkommen, weiterführen sollte. Der Landesverband führt das Haus seitdem im Sinne der Gründungsmütter.
Im November 2012 erhielt Marianne Pflüger das Bundesverdienstkreuz am Bande - verliehen für ihre Verdienste in der Jugendarbeit, der Ökumene und der Friedensarbeit. In den letzten Jahren hatte sie sich aus dem Frauenbund zurückgezogen. Aber ihre Arbeit als erste Vorsitzende im Ortsverband und ihre Impulse, die sie dem Verband gegeben hat, werden bleiben.
Wir werden Marianne Pflüger als Mitstreiterin für die Gleichberechtigung der Frauen auf allen Ebenen vermissen und werden ihr ein ehrendes Andenken bewahren und sagen „Vergelts Gott, was Du für uns, für die Frauen, für die Kirche getan hast.“
Inge Gehlert
Landesvorsitzende
