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Frauen der Reformation auf Giesings Höhen

Ortsverband: München |

Mitten in Giesing am Isarhochufer liegt das Evangelische Gemeindezentrum Lutherkirche. Die Anlage aus den 20er Jahren bietet dem Glauben eine gute Heimstatt. Der hohe Raum mit Orgel und Empore wirkt weiß durch die Fenster. Hinten sorgen zwei pastell verglaste Bleifenster für einen freundlichen Schein, und im hohen Chor hängt eine Christusfigur vor drei schlanken Fenstern, die in blau und anderen kräftigen Farben die Heilsgeschichte und zentral das Opferlamm zeigen. Die Holzteile im Kirchenschiff sind rot gestrichen worden und geben so einen lebendigen und warmen Grundton. Munter wie ein Fisch im Wasser fühlen sich die jungen Familien in dieser Gemeinde - sie  haben mit der Künstlerin Almuth Raupp einen bunten Taufteppich gestaltet, und jedes Kind ist ein Fisch, sein Name ihm eingeschrieben.

Im umlaufenden Gang war jetzt die Münchner Station der Wanderausstellung „Vom Dunkel ins Licht – Frauen der Reformation im süddeutschen Raum.“ Die schöne historische Ausstellung, die Schlaglichter auf das Leben von Frauen in der Reformationszeit wirft und Themen wie Bildung, Heirat, die publizistischen Möglichkeiten von Frauen, Frauen als Glaubenszeuginnen der Reformation und ähnliches über die Jahrhunderte in die Jetztzeit transportiert, wurde in dieser Münchner Konstellation kombiniert mit den vielen Tafeln über einzelne Reformatorinnen, wie sie die Ausstellung der mitteldeutschen Kirche lebendig macht. Als dritte Quelle waren auch zwei Tafeln der Argula von Grumbach-Stiftung integriert, die das Wirken der fränkischen Reformatorin bekannter machen. Diese Zeugnisse wurden erzählerisch verwoben durch den kundigen Vortrag von Dr. Susanne Pfisterer-Haas, die es sehr gut verstand, die Besonderheiten des Frauenlebens vor 500 Jahren zu vermitteln, und wie die Reformation in ihr Leben mit neuen und zusätzlichen Chancen hineinkam. Der Anteil der Frauen an dieser allgemeinen Volksbewegung, seien sie nun bekannt oder ihre Namen nur zufällig in städtischen Geschichtszeugnissen überliefert, ist groß.

Die Frauen konnten sogar in einen eigens für die Ausstellung geschneiderten Mantel und somit ein wenig in die Haut einer reformatorischen Frau schlüpfen. Nach dem in den Flugblättern überlieferten Aussehen der Argula von Grumbach hatte nämlich Pfisterer-Haas einen Mantel und eine Haube mit Gebende schneidern lassen. Es ist ein Erlebnis, mit dem Mantel sozusagen in die Zeit und in die Rolle der streitbaren und hochgebildeten Argula von Stauff verheiratete von Grumbach schlüpfen zu können.

Zur Münchner Ausstellung gehörte ein spannendes Programm mit Vernissage und Finissage, mehreren Vorträgen, zahlreichen Führungen. Ein Theaterstück über Katharina von Bora fand ebenso statt wie ein Frauenmahl mit mehreren Gängen und Tafelmusik, bei dem sich Frauen Tischreden hielten. Eine sehr passende Gelegenheit, der 500 Jahre Reformation als Aufbruch und Bewegung zu gedenken. Dies alles in der besten ökumenischen Schwesterlichkeit, dies sei noch eigens erwähnt. Nicht das Trennende der beiden großen christlichen Konfessionen steht in der Mitte, sondern die Schwesterlichkeit und die Kraft des reformatorischen Aufbruchs.

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