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Fränkischer Anzeiger: Für alte und ewig neue Werte

Ortsverband: Rothenburg |

Evangelischer Frauenbund Rothenburg beging „100-Jähriges“ mit großer Feier

ROTHENBURG – Mit einem großen Festakt im liebevoll dekorierten Theatersaal hat der Ortsverband Rothenburg des Evangelischen Frauenbunds sein Jubiläum des 100-jährigen Bestehens gefeiert.

 

Freuen sich über das Jubiläum: die Vorstandschaft des Rothenburger Frauenbunds.

Ein Bläserquartett des Stadt- und Jugendblasorchesters unter Leitung von Jan-Peter Scheurer umrahmte den Veranstaltungsbeginn musikalisch. Auftakt war eine Intrade von G.F. Händel. 100 Jahre Evangelischer Frauenbund Rothenburg – das sei durchaus ein Moment zum Innehalten, Rück- und Ausblick- auf die nächsten 100 Jahre. – Und damit ein wundervoller Anlass die Gläser zu erheben betonte Ortsvorsitzende Gabriele Staudacher eingangs.

Regionalbischöfin Gisela Bornowski ging in ihrer Andacht auf zwei bib­lische Frauengestalten ein, die symbolisch für Grundideen des Frauenbundes stehen. Die eine, deren Name nicht einmal überliefert ist, leidet unter einer „Krümmung“ und erfährt durch Jesus Wiederaufrichtung, „der Rücken wird ihr gestärkt“. Ihr Gegenteil findet sich in der zweiten skizzierten Figur: Lydia, eine erfolgreiche, durchsetzungsstarke Geschäftsfrau. Nach einer Begegnung mit Paulus krempelt sie ihr Leben um, wird Leiterin der ersten christlichen Gemeinde des Abendlandes.

Daher könne man sie fast als eine „Urmutter des Frauenbundes sehen“, erklärt Bornowski. „Sie übernimmt Verantwortung über ihren Betrieb und ihre Familie hinaus und trägt gesellschaftliche Verantwortung in ihrer Gemeinde“. Gemeinsam spiegeln diese Frauen das Motto des Frauenbundes „Verantwortung übernehmen – für sich und für andere“. Umrahmt wurde diese Andacht durch Lieder „Wir strecken uns nach dir“ und „Komm, Herr, segne uns“, beide begleitet durch das Bläserquartett, das zur Abrundung „Die beste Zeit im Jahr ist mein“ von Martin Luther zum Besten gab.

Nun war es an den Ehrengästen, die „100-jährige Dame Rothenburg“ zu beglückwünschen. Den Anfang machte Oberbürgermeister Walter Hartl, der auch eine Spende der Stadt als Unterstützung für die weitere Arbeit des Frauenbundes überreichte.

Bundesvorsitzende Dietlinde Kunad sprach auch die Vision des Frauenbundes in heutigen Zeiten des Umbruchs an. Sie verglich den Rothenburger Ortsverband mit einer 100-jährigen Dame, die sich im Gegensatz zu vielen ihrer Mitstreiterinnen nicht an das würdevolle Altern, verbunden mit Rückzug, gemacht habe. Ganz im Gegenteil: Sie habe sich dazu entschieden fruchtbar zu sein und sich weiterhin zu vermehren. Getreu dem Motto „Die Wurzeln sind Grundstock um neue Früchte tragen zu können.“

 

Festlich geschmückt zeigt sich der Theatersaal als schöne Kulisse der Feier. Fotos: RoRot

Auch Landesvorsitzende Inge Gehlert ging auf die Umbruchphase 21. Jahrhundert ein: Vor hundert Jahren sei der hiesige Ortsverband in einer geschichtlich sehr schwierigen Phase gegründet worden und auch heute gelte es wieder für Meinungs-, Glaubens- und Versammlungsfreiheit einzutreten – und mehr denn je offen und aufgeschlossen Neuem zu begegnen.

Einer der größten Bayerns

Elisabeth Strauß vom Nördlinger Ortsverband beglückwünschte ebenfalls die Jubilarinnen. Mit „Nimm dir Zeit“ schloss das Gesangsduo Gretl und Franz, begleitet am Klavier von ihrer Tochter Carmen Kastner, an. Weiter ging es mit einem Rückblick auf die letzten 100 Jahre Ortsverband durch die Mitglieder der Vorstandschaft. Heute zähle der Frauenbund Rothenburg, mit rund 200 Mitgliedern, zu einem der größten in ganz Bayern.

Der Ortsverband hat auch einmal ganz klein angefangen – und das mitten im ers­ten Weltkrieg. Die Gründerin, Charlotte Eichelroth, gab vier Jahre später wegen mangelnden Zulaufs auf: zu „viel Spießigkeit und [zu] wenig Sinn für höhere Werte [gebe es in Rothenburgs alten Mauern]“. Und doch ging es 1922 weiter. 1933 zählte der DEF Rothenburg stolze 230 Mitglieder. Nach der Machtergreifung durch Hitler, zu dessen Idealbild weibliches Engagement in dieser, zumal kirchlichen, Form rein gar nicht passte, sahen sich die Frauen gezwungen ihre Treffen heimlich und im Privaten stattfinden zu lassen.

Es folgte ein Überblick über die folgenden Vorstandsvorsitzenden sowie über aktuelle Aktionen bei denen ­ehrenamtlich Hilfe eingebracht wird: Vortragsveranstaltungen, Literaturkreis, Medienkurse, Besuchsdienste, soziale Projekte, Kinobesuche, Un­ternehmensbesichtigungen und Studienfahrten sind nur Beispiele. „Wie groß bist du“- beim nächsten Lied des Gesangsduos sangen alle gemeinsam den Refrain.

In ihrem Festvortrag sprach die ­Geschäftsführerin des Landesverbandes, Katharina Geiger, vor allem über Visionen des Frauenbundes. Zentral bleibe es, dass die Ortsverbände dazu dienen, im Gespräch Freundschaften zu knüpfen, Gemeinschaft zu erleben und Unterstützung in guten sowie in schlechten Zeiten zu finden.

Weiterhin sei es eine dringende Aufgabe, durch Lobbyarbeit und in Gremien vernetzt zu bleiben. Die eigene Position vertreten und einnehmen. Erfahrungen an die nächsten Generationen weitergeben, Verantwortung für die Schöpfung durch Nachhaltigkeit zu übernehmen und – ganz wichtig – neugierig sein. Lebenslanges Lernen, formulierte Geiger als weitere Ziele des Frauenbundes. „Der eine wartet, dass die Welt sich ändert, der andere packt sie an und handelt.“ – Mit diesem Zitat von Dante zum Nachdenken entließ sie die Gäste in die Kaffeepause. Anschließend brachten die „Glamouretten“ ihre Interpretation von Swing und Glamour aus „New York City“ beim Stopp auf ihrer „Welttournee“ auf die Bühne. Die drei aus dem Landkreis Neustadt-Bad Windsheim mit ihren Bühnennamen Sugar Valentin, Candy Diamond und Ginger Ale brachten die Anwesenden ordentlich zum Lachen und begeisterten mit ihrem Musikkabarett.

Dekan Hans Gerhard Gross schloss mit einigen Worten und dem Segen ab. Auch Gabriele Stauacher trat für Abschiedsworte nochmals kurz ans Mikrofon. Den Abschluss machte das Gesangsduo Gretl und Franz, begleitet von Dekanatskantorin Jasmin Neubauer. Bei „Kein schöner Land“ sang der ganze Saal mit. RoRot

 

Quelle: Fränkischer Anzeiger, 16.10.2017

Mit freundlicher Genehmigung des Fränkischen Anzeigers übernommen.

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