Ein trauriger Aschermittwoch heute
Ein trauriger Aschermittwoch heute. Sehr traurig. So viele Familien haben jemand hergeben müssen, der gestern einfach nicht mehr wiedergekommen ist. Zehn Menschen sind gestorben beim Zugunglück bei Bad Aibling, und viele andere sind verletzt. Nichts kann so richtig trösten, auch nicht die erleichternde Nachricht, dass wegen der Faschingsferien viele Menschen weniger als sonst im Zug waren, und vor allem keine Schulkinder.
Große Hilfsbereitschaft und Anteilnahme
Sie haben so viel Blut gebraucht für die Verletzten, dass gestern ganz viele Menschen für sie Blut gespendet haben. Da waren die so oft geschmähten Sozialen Netzwerke aufgrund ihrer unschlagbaren Schnelligkeit zum wiederholten Male sehr nützlich. Die Spendenbereitschaft war so groß, dass stundenlange Wartezeiten bei den Spendern entstanden. Schon nachmittags um zwei waren die benötigten Blutkonserven erreicht und es konnte Entwarnung gegeben werden.
Und alle nehmen so viel Anteil, vor Ort, in der Region und weit darüber hinaus im ganzen Land. Die Katholische und die Evangelische Kirche hat für den Abend zu einem Gottesdienst in Bad Aibling eingeladen, sicher eine der besten und würdigsten Möglichkeiten für alle, der Toten zu gedenken und das tiefe Mitgefühl zum Ausdruck zu bringen, das alle empfinden. Ein Unglück, bei dem Menschen ihr Leben verloren haben oder schwer verletzt wurden, macht – durch die Medien multipliziert – sehr viele Menschen betroffen. Im Unglück finden sich Menschen zusammen, sie helfen sich und trösten sich. Sie zeigen einander ihre Anteilnahme und ihr Mitgefühl. Zusammenhalt und Solidarität – im Unglück sind sie nicht Formeln, sondern gelebte Realität. Wir als Gemeinschaft sind, wir hatten in Deutschland und Europa in letzter Zeit und so auch gestern leider öfter die Gelegenheit, dies zu erkennen, doch besser, als wir selbst gedacht haben. Unser Zusammenhalt in der Not ist stark.
Die Absage des Aschermittwochs ist eine Chance zur Besinnung
Auch im Landtag haben die Abgeordneten frühzeitig reagiert und haben gezeigt, dass sie sich dem Volk, das sie vertreten, nahe fühlen. Und natürlich wurde der Politische Aschermittwoch abgesetzt.Nicht nur der von CSU und SPD in den Hochburgen in Passau und Vilshofen, sondern überall. In oberbayerischen Landkreisen genauso wie der große Termin in Mainz. Wie hätte sich auch ein rituelles Aufeinandereinhauen ausgenommen vor der tieftraurigen Wahrheit eines solchen Zugunglücks? Zum Plärren überm Bier gibt es im Sommer zur Volksfestsaison dann schon noch Anlässe genug. Nichts unwichtiger und unrichtiger als das. Es sollte keiner Unglücke bedürfen, dass wir uns das in den teilweise erregten, aber doch immerhin nötigen politischen Debatten, die wir zur Zeit über Flüchtlinge und Integration führen, und die oft eine gehörige Portion Scheinheiligkeit enthalten, immer mal wieder klar machen.
Die Absage des Politischen Aschermittwochs zeugt von Einsicht und Verantwortungsgefühl und gibt uns allen die Chance, uns auf den tatsächlichen Sinn des Aschermittwochs zu besinnen, an dem nach all dem närrischen Treiben der Winterauskehr eine Zeit der Schonung und der Bescheidenheit bis zum Osterfest beginnt.
Gute Berichterstattung ist behutsam
Die Medien haben die Informationen sehr schnell in das ganze Land getragen, nach den Abendnachrichten gab es Sondersendungen. Neben viel Gutem gab es auch Überflüssiges bis Ärgerliches beim Sondersenden: Muss ein Fernsehteam mit einem Mann aus Bad Aibling heimfahren, der das Glück hatte, an dem Tag nicht den Zug, sondern das Auto zu nehmen? Muss es eine Zusammenstellung der Zugunglücke der letzten Jahrzehnte geben, sozusagen wie eine Hitparade?
Was war aber das Gute an der Berichterstattung? Ihre Behutsamkeit. Es wurden keine zusammenbrechenden Angehörigen oder Helfer gezeigt, vor allem auch keine detaillierten Bilder von den zwei ineinandergerasten Zügen. Eine Luftaufnahme der Unglücksstelle lässt in genügender Deutlichkeit ahnen, wie schlimm es war. Wir brauchen keine sensationellen Bilder der Fahrzeugtrümmer, blutiger Polster oder herumgeflogener Besitzstücke. Alle Aufnahmen waren auf Abstand, zeigten Helfer in Warnwesten in langer Reihe vor den Unglückszügen. Noch nachts gab es eine Liveberichterstattung vor Ort, aber man sah nur den Kopf des jeweiligen Reporters oder der Reporterin vor schwarzer Nacht. Keine Sensationsgeilheit, das ist ein Trost. Hoffentlich bleibt es auch so und die Angehörigen der noch nicht namentlich bekannt gegeben Toten werden abgeschirmt und in ihrer Trauer respektiert. Dann hätten wir als Medienschaffende und Medien benutzende Menschen wirklich etwas gelernt gegenüber früheren Unglücken.
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