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Digitalwende – KI für eine moderne Familienpolitik

Der Bayerische Landesfrauenrat (BayLFR) hat am 10. Dezember 2025 ein wegweisendes Forderungspapier veröffentlicht: Digitalwende – KI für eine moderne Familienpolitik. Darin wird deutlich gemacht, dass Familienpolitik in Deutschland nur dann zukunftsfähig sein kann, wenn sie auch digital gerecht gestaltet wird.

Familien haben Anspruch auf zahlreiche Leistungen – vom Elterngeld über den Kinderzuschlag bis hin zu Bildungs- und Teilhabeleistungen. Doch viele dieser Angebote erreichen die Menschen nicht. Besonders betroffen sind Familien mit geringem Einkommen, eingeschränkten Sprachkenntnissen oder fehlendem Wissen über Beratungsangebote. Die Antragstellung gleicht einem Flickenteppich: kompliziert, unübersichtlich und bislang nur unzureichend digital unterstützt.

Der BayLFR fordert deshalb eine digitale Wende in der Familienpolitik – mit Hilfe von Künstlicher Intelligenz:

  • Vereinfachung von Formularen: KI kann Anspruchsvoraussetzungen automatisiert prüfen und Familien barrierefrei, mehrsprachig und niedrigschwellig durch den Antragsprozess begleiten.
  • Proaktive Leistungserbringung: Behörden sollen mit KI-gestützten Tools Daten abgleichen und Familien aktiv informieren – von der Holschuld zur Bringschuld.
  • Digitales Infotool: Ein KI-basiertes Informationssystem könnte individuell angepasste Leistungen verständlich erklären und anonym bei der Antragstellung unterstützen.

Dabei betont der BayLFR ausdrücklich, dass KI nur ein unterstützendes Werkzeug sein darf. Menschliche Verantwortung, Kompetenz und persönliche Ansprechpersonen bleiben unverzichtbar. Zudem muss der Einsatz von KI gendersensibel erfolgen, damit tradierte Rollenbilder nicht fortgeschrieben werden.

Auch die Evangelischen Frauen in Bayern (EFB) haben an der Stellungnahme mitgewirkt. Inge Gehlert, Verwaltungsratsmitglied im Deutschen Evangelischen Frauenbund (DEF), Delegierte der EFB und Mitglied im Fachausschuss Familienpolitik des BayLFR, war an der Ausarbeitung beteiligt. „Als Mitautorin freue ich mich, dass sich der Bayerische Landesfrauenrat nun für die Nutzung von KI auch in der Familienpolitik einsetzt, denn KI kann – richtig eingesetzt - Familienleistungen einfacher, gerechter und zugänglicher machen.“, erklärte sie bei der Veröffentlichung des Papiers.

Das vollständige Forderungspapier ist in der Anlage nachzulesen.

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