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Die Flucht ist (auch) weiblich

DEF || EFB Presse

Studientag der Evangelischen Frauen in Bayern widmete sich der weiblichen Seite der Flucht

Unter dem Titel „Die Flucht ist (auch) weiblich“ führten die Evangelischen Frauen in Bayern am 9. April 2016 einen Studientag zum Thema weibliche Geflüchtete durch. Rund 50 interessierte Frauen, zum Großteil engagiert in der Flüchtlingsarbeit, trafen sich zum Austausch und zum Netzwerken im Tagungs- und Gästehaus in Stein. Für den Wissens-Input sorgten drei geladene Expertinnen. Elisabeth Schwemmer, Leiterin des internationalen Flüchtlingscafés in Nürnberg, referierte in ihrem Vortrag „Das kleine Einmaleins der Flüchtlingspolitik“ über den Instanzenweg einer geflüchteten Frau in Deutschland. Sie gab Einblicke in den Alltag in Flüchtlingsunterkünften, wo Frauen oft sexueller Belästigung und Gewalt ausgesetzt sind und erläuterte, welche Maßnahmen ergriffen werden müssten, um weibliche Geflüchtete besser zu schützen. Sie klärte auf, welche rechtlichen Besonderheiten hinter Begriffen wie „Flüchtling“ oder „AsylbewerberIn“ stehen und gab Hinweise zur wertfreien Verwendung dieser Bezeichnungen. 

Eine Aufklärung über die Gründe von Flucht gab Gisela Voltz, Pfarrerin und Referentin bei Mission EineWelt. Um die globale Dimension der Flucht zu erkennen, zeichnete Sie in ihrem Impulsvortrag mögliche Stationen einer Flucht nach Deutschland nach und belegte anhand von Statistiken, dass Deutschland im europäischen und weltweiten Vergleich verhältnismäßig wenige Geflüchtete aufnimmt.

Am Nachmittag beleuchtete Schwester Nicole Grochowina, Communität Christusbruderschaft in Selbitz und Privatdozentin für Geschichte an der Universität Erlangen, in ihrem Workshop „Die Kraft der Sprache“, wie sehr sich kulturelle Prägung und mediale Meinungsbildung auf das Sprechen über und den Umgang mit Geflüchteten auswirken. Anhand einiger Selbstexperimente mit den Teilnehmerinnen zeigte sie auf, dass gänzlich vorurteilsfreies Denken und Reden in der Flüchtlingsdebatte kaum möglich ist. Sie machte aber deutlich, dass das bewusste Reflektieren über den Einsatz von Sprache hilft, manipulativen Formulierungen seitens Politik und Medien zu entgehen. Ihre Forderung an alle, die sich zur Flüchtlingsthematik äußern, formulierte sie in einem Satz: „Wenn ihr sprecht, dann sprecht darüber unaufgeregt, sachorientiert und kenntnisreich.“

Am Ende der Veranstaltungen wurden im Plenum Forderungen an Gesellschaft und Politik gesammelt, die nach dem Studientag in einer Stellungnahme festgehalten wurden.

 

Hintergrund: Die Evangelischen Frauen in Bayern EFB sind ein Zusammenschluss evangelischer Frauen in Bayern. Als Dachverband von 21 Mitgliedsorganisationen versteht sich die EFB als gesellschaftspolitisches Sprachrohr. Innerhalb der bayerischen Landeskirche und in gesellschaftlichen Gremien vertritt die EFB die gemeinsamen Interessen und Anliegen ihrer Mitglieder. Die EFB sind unter anderem delegiert in den Rundfunkrat des Bayerischen Rundfunks, in die Bayerische Landeszentrale für neue Medien und den Bayerischen Landesfrauenrat. 

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