Arbeit 4.0 - Auswirkungen der Digitalisierung auf das Familienleben
Digitalisierung ist ein Begriff, der mit vielen Verunsicherungen einhergeht. Gerade im Berufs-, aber auch im Familienleben. Daher hat sich auch der Landesfrauenrat Bayern mit dieser Thematik befasst. Der Fachausschuss Familienrecht/ Politik, dessen Vorsitzende die DEF-Landesvorsitzende Inge Gehlert ist, hat nun diese Stellungnahme erarbeitet. Für Frauen und Mädchen kann die Digitalisierung Chancen beinhalten, sie müssen aber eingefordert werden und Frauen und Mädchen müssen diese Möglichkeiten auch aktiv mitgestalten und dürfen keine Scheu vor den technischen Voraussetzungen haben
Arbeit 4.0 – Auswirkungen auf das Familienleben
Die Digitalisierung verändert die Gesellschaft, die Wirtschaft und die Arbeitswelt. Gerade im
Bereich der Arbeitswelt müssen die Interessen aller Beteiligten gleichermaßen
berücksichtigt werden.
„Kinderbetreuung und die Pflege bedürftiger Angehöriger können vereinfacht werden. Doch
kann der Erwartungsdruck, immer und überall verfügbar sein zu müssen,
Entwicklungschancen von Frauen hemmen, da die Vereinbarkeit von Kinderbetreuung und
Pflege bedürftiger Angehöriger mit dem flexiblen Arbeitsmodell gut organisiert und
kommuniziert werden muss“, verdeutlicht die Präsidentin des Bayerischen
Landesfrauenrates, Hildegund Rüger.
Der Bayerische Landesfrauenrat fordert in seiner jüngsten Stellungnahme “Arbeit 4.0 –
Auswirkungen auf das Familienleben“ von der Gesellschaft, der Politik und den
Tarifvertragsparteien unter anderem:
• den Strukturwandel zu nutzen, um die Stellung von Frauen auf dem Arbeitsmarkt
auszubauen, u. a. durch eine bessere Verknüpfung zwischen bezahlter Erwerbsarbeit und
familiärer Arbeit für beide Geschlechter;
• das Konzept der „Kurzen Vollzeit“ (30 bis 32 Stunden) weiter zu verfolgen und damit
einen Kulturwandel in der Gesellschaft für alle (Männer und Frauen) herbeizuführen;
• die Sozialversicherungspflicht auf Solo-Selbständige auszuweiten, da neue Arbeitsplätze
als echtes Anstellungsverhältnis ausgestattet und die gesetzlichen Arbeitsschutzbestimmungen
eingehalten werden müssen;
• neue Führungsmodelle – partizipativ und auf Zeit – in den Betrieben zu etablieren, da die
Karriere nicht von Präsenzkultur abhängig sein darf.
Die Stellungnahme ist unter
www.lfr.bayern.de/aktuelles/stellungnahmen/neue/36965/index.phpabrufbar.
München, 22. November 2017
Hildegund Rüger
Präsidentin
