Warum Wände Ohren haben oder man die Perlen nicht vor die Säue werfen soll
Anregung zu einer Veranstaltung zum Thema „Redensarten und Sprichworte“
Vieles gebrauchen wir ganz automatisch und verstehen deren Sinn, ohne aber zu wissen, woher die Redewendung überhaupt kommt und was sie wohl ursprünglich bedeutet hat. Denn wer kann schon erklären, warum „die Leberwurst beleidigt“ ist, es „wie Hechtsuppe zieht“, man jemandem „einen Bären aufbindet“ oder was es mit dem Kamel und dem Nadelöhr auf sich hat.
Mit der Frage nach der Bedeutung und Herkunft von Redensarten und Sprichworten befasste sich der Medienkreis Bayreuth der Evangelischen Arbeitsgemeinschaft Medien (EAM) und erlebte dabei einen überaus amüsanten und lehrreichen Nachmittag, bei dem der einen oder anderen „ein Licht aufging“ und viele nun wissen, „wo der Hase im Pfeffer“ oder „der Hund begraben liegt“.
Als lustiger Einstieg ins Thema diente uns eine Art Memory-Spiel („Die Wände haben Ohren“), bei dem viele deutsche Redensarten in witziger Weise verbildlicht werden. Dazu gehört auch eine kleine Broschüre mit Erklärungen. (www.metermorphosen.de)
Natürlich gibt es auch zahlreiche sachliche Erklärbücher, z. B.
- Wolfgang Seibel, Woher kommt das Schwarze Schaf?, dtv
- Heribert Steger, 333 biblische Redensarten, Pattloch-Verlag
- Birgit Weidinger (Hrsg.), Warum ist die Leberwurst beleidigt?, Bassermann
Das ist nur eine kleine, zufällige Auswahl. Die Liste ließe sich beliebig erweitern. In jeder Bibliothek findet sich entsprechende Literatur.
Übrigens:
„Die Wände haben Ohren“ heißt „Vorsicht, Feind hört mit!“
Es soll auf Katharina von Medici zurückgehen, die in die Wände des Louvre Horchkanäle einbauen ließ, um ihre protestantischen Gegner zu belauschen.
Heute würde man da wohl eher von Datenspeicherung, Lauschangriff, Abhörwanzen oder Whistleblowern sprechen.
Elke Thein
Leiterin des Medienkreises Bayreuth

