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„Unser taglich Brot gib uns heute“ – AEH Seminar zum Thema „Brot“ in Pappenheim

AEH || Christa Gampl

„Begeben Sie sich mit uns auf die Spur von Verbraucherinformationen, erfahren Sie Wissenswertes über alte Getreidesorten und schauen Sie einem Bäcker in seiner Backstube über die Schulter“. Unter diesem Motto luden Christa Gampl (2. Vorsitzende des AEH-Förderkreises) und Gabriele Siegel (Bildungsreferentin, Evangelisches Bildungszentrum Pappenheim) ein.

 

Gleich zu Beginn informierte Anna Maria Rupp (Fachlehrerin für Hauswirtschaft) über das Brot und seine Geschichte, Brot in der Literatur, der Kunst und der Kirche. Anfangs war Brotbacken reine Frauensache, aber je mehr und je öfters das Brot auf den Tisch kam, haben die Männer im Mittelalter dies als Handwerk übernommen.

 

Frau Rupp erläuterte auch die wichtigsten Brotsorten und deren Inhaltsstoffe: Vorsicht bei sogenanntem „dunklen“ Brot: Es ist nicht immer Vollkornbrot. Die dunkle Färbung kann mit Malz oder Sirup erreicht werden. Für Diabetiker ist das Roggen- oder Roggenvollkornmehl

besser als Weizenmehl verwertbar. Der Ballaststoffanteil ist höher als bei Weizenmehl und dadurch gibt es weniger verwertbare Kohlenhydrate. Somit kann der Diabetiker bei dieser Brotsorte mehr essen, was zur Sättigung beiträgt.

 

Unter dem Thema „Dem Überfluss begegnen“ zeigte Gabriele Siegel anhand von Zahlen und einem Filmausschnitt die erschreckenden Wegwerf-Ergebnisse unserer Konsumgesellschaft. Allein bei Brot landen pro Einwohner in Deutschland jedes Jahr ca. 8 kg in der Mülltonne. Insgesamt steht dem ein Brotverbrauch pro Einwohner/ Jahr mit 44 kg gegenüber.

 

Christa Gampl knüpfte an das Thema an und erarbeitete mit den Teilnehmenden Maßnahmen, um den Brotabfall im Haushalt zu reduzieren. Zur guten Lagerung von Brot

ist ein Brotkasten geeignet. Ist der nicht vorhanden, eignet sich auch ein locker umwickelter Gefrierbeutel zum Aufbewahren von Brot. Hier sollte die Brotmenge aber nur für einige Tage reichen. Zu empfehlen ist, größere Brotmengen portionsweise einzufrieren und zum Verzehr zu entnehmen.

 

Beim Auftreten von Schimmel ist sofort das gesamte Brot zu entfernen. Wird aber doch ab und zu ein Brot alt, dann nicht wegwerfen, sondern etwas Leckeres daraus herstellen. Christa Gampl stellte Rezepte zur Verwertung von altem Brot/Brötchen vor. Um keine Müdigkeit aufkommen zu lassen, wurden im Anschluss leckere Brotaufstriche gemeinsam hergestellt, die dann mit einem frischen, selbstgebackenen Dinkelvollkornbrot und einem Schluck Wein verkostet wurden.

 

Siglinde Beck, Kräuterpädagogin, brachte die Getreidesorten Einkorn und Emmer näher, die bereits vor ca. 7000 Jahren angebaut wurden. Es gibt einige Biobetriebe, die heute wieder diese Ursprungsgetreidearten anbauen. Die alten Sorten sind besonders für Allergiker geeignet. Beide Getreidesorten besitzen noch den Spelz, der das Getreidekorn umschließt und somit schädliche Umweltgifte zum Teil abschirmt.

 

Vor weit über 3000 Jahren kam Dinkel aus Asien nach Spanien und Mitteleuropa. Im Mittelalter wurde er in weiten Teilen der Schweiz, in Tirol, Baden-Württemberg und Mittelfranken angebaut, wobei ihm die deutschen Anbaugebiete den Beinamen „Schwabenkorn“ eintrugen. Dinkel ist aus den Urweizenarten Einkorn und Emmer

hervorgegangen und besitzt einen viel höheren Gehalt an wichtigen Nährstoffen als Weizen. Aufgrund des höheren Ernteertrages von Weizen musste der Dinkel im 20. Jahrhundert immer mehr dem Weizen weichen. Übrigens ist Grünkorn der im unreifen Zustand geerntete

Dinkel, der getrocknet und geröstet wird und dadurch seine grüne Farbe und den intensiven Geschmack erhält.

 

Ein Höhepunkt dieses Seminars war der Besuch in der Solnhofener Klosterbäckerei. Herr Güllich zeigte in seiner Backstube die Arbeitsschrittezur maschinellen Herstellung eines Brotlaibes undgab bereitwillig Auskunft zu vielen Fragen der Teilnehmerinnen.Er zeigte auch den Unterschied zwischenBack-Shops, Backwaren beim Discounter und seinem

Familienbetrieb auf. Wenn wir als Konsumentinnen Wertauf Qualität, Regionalität und Produktreinheit legen undkeinen Einsatz von Konservierungsstoffen wollen, mussauch für das Produkt beim Bäcker mehr bezahlt werden. Jede Teilnehmerin konnte dann noch einen Laib Holzofenbrotmit nach Hause nehmen. Anschließend warZeit für einen Spaziergang in Solnhofen.

Ein weiteres sehr interessantes Thema wartete auf die Teilnehmerinnen: Karin Deraed berichtete über ihre Arbeit in der Organisation „Brot für die Welt“ und informierte über aktuelle Aktionen: „Satt ist nicht genug“ und „Lokal statt global“. Immer mehr Menschen ziehen in den Entwicklungsländern vom Land in die Stadt – in der Hoffnung auf Arbeit

und ein besseres Leben. Oft endet der Traum im Slum. Weil sie arm sind, können sie es sich nicht leisten, gesunde Nahrungsmittel zu kaufen. Nicht selten ernähren sie sich von fetten, süßen und wenig gesunden Lebensmitteln. Die Kinder sind mangelernährt, bleiben in ihrer körperlichen und geistigen Entwicklung zurück und sind anfällig für Krankheiten.

 

Brot für die Welt hilft Kleinbauernfamilien, mit umweltfreundlichen Methoden höhere Erträge zu erzielen. Die Bevölkerung wird über die Bedeutung einer vielfältigen und gesunden Ernährung aufgeklärt. Hierbei werden insbesondere Frauen unterstützt, da sie oftmals die entscheidende Rolle bei der Ernährung der Familien spielen.

 

Es ist gute Tradition, dass jedes AEH-Seminar mit einer Abschlussandacht mit Pfarrer Schleier endet. Der nächste Termin für Pappenheim steht schon fest: 22. - 24. Mai 2017. Als Thema wurde überlegt: „Natürliche  Schönheiten brauchen Pflege“

 

Christa Gampl, AEH Förderkreis Bayern

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