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"Schaut hin, denkt nach, geht los!"

DEF |

Der Okumenische Kirchentag 2021 in Frankfurt

Gestern, am 16. Mai 2021, am Tag des friedlichen Zusammenlebens, schloss der 3. Ökumenische Kirchentag seine Pforten.

Diesmal war alles anders und neu. Keine Großveranstaltung, keine realen Begegnungsmöglichkeiten, teilnehmen von zu Hause aus, auf dem Sofa, bequem mit PC, Laptop oder Smartphone. Man musste sich nicht früh am Morgen aufmachen, um einen Platz zu einer begehrten Bibelarbeit auf unbequemen Papphockern zu ergattern, sondern konnte sich einklinken, wann immer man Zeit und Lust hatte und bei den Podien und Gesprächen zuhören, die einen interessierten. Kein Schild: „Wegen Überfüllung geschlossen“

Sowohl der Eröffnungsgottesdienst, auf einem Parkdeck, als auch der Abschlussgottesdienst, auf einer Werft, fanden an ungewohnten Orten statt. Mitten im täglichen Leben, wenn auch diesmal nur mit ausgewählten wenigen Teilnehmern und Teilnehmerinnen. Und doch waren es inspirierende Gottesdienste, die auch die weltweite Kirche repräsentierten. Die Kirche als der „Global Player“. Nächstenliebe greift daher zu kurz, wie Eckhardt von Hirschhausen in seiner Bibelarbeit ausführte, wir brauchen die „Übernächstenliebe“. Die Bewahrung der Schöpfung ist eine Aufgabe, die wir für die nächsten Generationen leisten müssen. Die Frage nach der Schuld führt uns nicht weiter, sondern unsere Aufgabe ist es, jetzt für Veränderungen zu sorgen, damit wir wieder mit Louis Armstrong singen können: „What a wonderful world“.  

Die Welt ist wunderbar. Sie zu erhalten und zu bewahren ist jede Anstrengung wert.                     Deswegen müssen wir hinschauen, den Durchblick gewinnen und losgehen, mit Plan und Einfühlvermögen.

Ja, auch digital sollen wir hinschauen, wahrnehmen, aktiv werden. Wir schauen aufeinander, Gott schaut auf uns. 

Schaut hin, denkt nach, geht los- so lautet eine Liedzeile eines Liedes. Jesus fordert seine Jünger, und damit auch uns auf, genau hinzuschauen. Was und wieviel von allem ist da? Was können wir damit erreichen?  Das Hinschauen bewirkt etwas. Das Bundesverfassungsgericht hat genau das getan. Sein Urteil, mit dem es verlangt, konkret zu werden mit der Gesetzgebung zur Klimaneutralität, nicht nur Absichtserklärungen abzugeben, fordert nicht nur Politik und Wirtschaft, sondern uns alle heraus, neu zu denken.  Wir müssen die Sorgen und Ängste der Jugend und der Menschen in den am stärksten bedrohten Ländern der Erde,   wahr- und ernstnehmen. Gemeinsam können wir nach Lösungen für die drängenden Fragen der Welt, wie Klimawandel, Ungerechtigkeit und Pandemie suchen. Wir dürfen uns nicht verstecken. Als Gemeinschaft haben wir etwas zu sagen und können Veränderungen bewirken.  Welche Ressourcen haben wir? Nicht nur an Bodenschätzen sondern auch an Begabungen und Fähigkeiten, die wir miteinander teilen können. Wir sind angewiesen aufeinander.  Gemeinsam müssen wir neu sehen lernen.                                                       Die Konflikte in der Welt lassen sich nur gemeinsam, im Gespräch mit allen Religionen, lösen, betonte Azza Karam, die Generalsekretärin von „Religion for Peace“, einer weltweiten Vereinigung aller Glaubensrichtungen und Religionen. Nur wenn wir Hunger und Armut überwinden, und weltweit Gerechtigkeit und Menschenwürde nicht nur lose Versprechungen sind, wird Frieden möglich sein.

Daher ist es zwingend notwendig, ein klares Zeichen gegen Antisemitismus, Nationalismus, Fremdenfeindlichkeit, Rassismus und andere -ismen zu setzen, wie es Bundespräsident Steinmeier tat.  Aber es gab nicht nur Appelle, sondern in den Foren und Diskussionen wurde versucht Wege aufzuzeigen, wie wir der Gewalt, auch der rhetorischen, Argumente entgegensetzen können.  

Hatte man genug von den Gesprächen, machte man sich auf einen virtuellen Spaziergang durch Frankfurt zu den Buchstaben: „S C H A U T   H I N „dem Motto des Kirchentages, die verteilt über die ganze Stadt, z.B. Römer, Paulskirche und Alte Oper, auch mit den Sehenswürdigkeiten von Frankfurt bekannt machen.  Beginnend am Hauptbahnhof mit dem „S“, wo die Gäste ankommen (sollen). Dazu finden wir in der Stadt, an der Hauptwache, große und kleinere blaue Tische, die getrennt nebeneinander stehen, aber wir können uns die Hände über die Spalten hinweg reichen. Wie auch bei den gemeinsamen Bibelarbeiten, den Gottesdiensten und auch beim Abendmahl und der Eucharistie. Wenn es auch keinen gemeinsamen Abendmahls-Eucharistiegottesdienst gab, so gab es in den getrennt konfessionellen Gottesdiensten doch die von Jesus ausgesprochenen Einladung an Gläubige auch der anderen Konfessionen am Mahl teilzunehmen.   Und im Abschlussgottesdienst wurde von der katholischen Predigerin der Zugang von Frauen zu allen Ämtern der Kirche gefordert. Der gemeinsame Friedensgruß, der von allen Teilnehmenden in die Welt getragen werden sollte, beendete den Kirchentag.

Allerdings nicht ohne die herzliche Einladung an alle zum nächsten Katholikentag im Mai 2022 nach Stuttgart und zum Evangelischen Kirchentag im Juni 2023 nach Nürnberg.

Hoffentlich können wir uns dort wirklich begegnen.  

Ich werde da sein

Inge Gehlert

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