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Ohne Medien geht‘s nicht! WER erklärt WIE unsere Gesellschaftsordnung mit WELCHEN Medien?

DEF |

Stellungnahme des LFR Bayern

Verschiedene Fachausschüsse des Landesfrauenrates Bayern  beschäftigen sich mit Flüchtlingen und Asylbewerbern. Da die Ankommenden mit ihren Familien per Smartphone Kontakt halten, sind die modernen Medien für diese Personengruppe ganz wichtig und sie sind daher mit diesem und über dieses Medium gut zu erreichen. Daher hat sich der Fachausschuss Medien, geleitet von Dietlinde Kunad, Stellvertreterin Katharina Geiger, damit befasst, wer, wie mit welchen Mitteln Flüchtlingen und hier besonders Frauen und Mädchen unsere bundesrepublikanische Welt und Wirklichkeit erklärt.

Trotz der großen Menge an qualitativ sehr unterschiedlichem Material, mussten sie feststellen, dass Frauen und Mädchen häufig gar nicht als Zielgruppe in den Blick genommen werden.  Der Landesfrauenrat stellt daher an die Gesellschaft und die Politik einige Forderungen, um die Integration gerade mittels Medien zu befördern.

Da auch unsere Ortsverbände in der Flüchtlingsarbeit und bei der Integration eingebunden sind, ist es hilfreich zu wissen, welche Medien wir weiterempfehlen können und wo wir noch Verbesserungen einfordern müssen.   

Inge Gehlert, Landesvorsitzende, zur Stellungnahme des Medienausschusses des Landesfrauenrates Bayern

Ohne Medien geht‘s nicht!
WER erklärt WIE unsere Gesellschafts-ordnung mit WELCHEN Medien?

Denkanstoß zur Integration geflüchteter Frauen in unsere Gesellschaft vom 6. Oktober 2017

Es gibt eine Fülle an unterschiedlichem Material[1], das versucht, geflüchteten Menschen unsere Gesellschaft zu erklären. In kurzer Zeit haben Einrichtungen auf Bundes-, Landes- und Kommunalebene sowie Bildungsträger, Verbände und viele lokale Akteure Orientierungshilfen erarbeitet, damit Neuankömmlinge sich zurechtfinden können.

Dabei ist eine große unübersichtliche Vielfalt mit unterschiedlicher Qualität entstanden. Neben gelungenem Material werden aber auch Inhalte teilweise so verkürzt, dass sie unsere gesellschaftliche Wirklichkeit verzerrt darstellen oder so komplex formuliert, dass sie nicht mehr verständlich sind.

Auffällig dabei ist, dass

1. es wenig Material gibt, das sich an die Zielgruppe Mädchen und Frauen richtet,

2. Frauen immer noch zu wenig vorkommen,

3. Frauen weiterhin stereotyp dargestellt werden.                                 

In vielen Materialien geht es um Verhaltensregeln, die nur sehr begrenzt dazu beitragen, unsere Gesellschaft zu verstehen. Hinter Verhaltensregeln steht der Wunsch, einen Orientierungsrahmen zu geben und unsere gesellschaftlichen Werte zu vermitteln. Dabei wird zu wenig bedacht, dass Werte nicht vermittelt, sondern nur interaktiv in direkter Kommunikation gebildet werden können und gelebt werden müssen. Die echten Werte sind das, was man tut und erwachsen aus einem lebendigen Miteinander. Medien können dabei unterstützen, ersetzen aber nicht persönliche Interaktionen. Wertebildung ist grundlegender Bestandteil gelingender Integration.

Der Bayerische Landesfrauenrat regt an, folgende Aspekte im Rahmen der Integrations- und Medienpolitik stärker zu berücksichtigen:

  1. Interaktive Wertebildung erfordert Selbstreflexion auf beiden Seiten. Die menschliche Ebene muss über die kulturellen Grenzen hinweg spürbar sein. Es geht darum, sich selbst und andere verstehen zu wollen, um gegenseitige Achtung statt Abwertung.
  2. Menschen und Organisationen mit Integrationserfahrung sind intensiver in die Betreuung der Neuankömmlinge einzubinden.
  3. Der Integrationskraft von Frauen muss mehr Bedeutung beigemessen werden. Dafür braucht es adäquate Möglichkeiten zur Beteiligung und Mitgestaltung.
  4. Hauptamtliche kommunale Integrationslotsen müssen die Ehrenamtlichen bei der Wertebildung unterstützen und ihnen Hilfestellung bei der Auswahl der Medienangebote geben.
  5. Eine übersichtliche Plattform für die unterschiedlichen Informationsmaterialien soll mindestens bayernweit erstellt und in den Helfergruppen bekanntgemacht werden.
  6. Medien- und Unterrichtsangebote müssen zielgruppenspezifisch, insbesondere für Mädchen und Frauen, eingesetzt werden.
  7. Es ist auf eine vereinfachte Sprache mit vielen erklärenden Bildern und Hervorhebung von wichtigen Punkten zu achten.
  8. Frauen müssen sichtbarer sein, Stereotypen sind zu vermeiden.
  9. Medienprojekte von und für geflüchtete Mädchen und Frauen sind zu fördern.
  10. Die spezifische Mediennutzung der Neuankömmlinge muss bei der Entwicklung von Materialien immer im Blick sein. Kurzfilme und Erklärvideos sind dabei besonders hilfreich.
  11. Flächendeckendes stabiles WLAN im unmittelbaren Lebensumfeld der geflüchteten Mädchen und Frauen muss gewährleistet werden.

[1] Es handelt sich dabei um Ratgeber, Orientierungshilfen, Glossare, Broschüren, Faltblätter, Apps, Websites, Videoclips, Unterrichtsmaterialien; sh. beigefügte Liste!

 

 

 

 

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