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Körperliche und seelische Auswirkungen der Pflegetätigkeit bei Frauen

DEF |

Stellungnahme des Ausschusses für Gesundheitspolitik des Bayerischen Landesfrauenrates

Das Thema Pflege ist die große gesellschafts- und sozialpolitische, vor allem aber auch kulturelle Herausforderung der nächsten Jahrzehnte. 70 Prozent aller Pflegebedürftigen werden zu Hause versorgt. Bei 47 Prozent übernehmen dies die Angehörigen. Doch wer ist es, der pflegt? Es sind meistens weibliche Angehörige! Sie sind mit enormen Belastungen konfrontiert. Wenn sie dann noch berufstätig sind, sind sie schnell einer Dreifachbelastung zwischen Familie, Pflege und Beruf ausgesetzt, was zu großem psychischem Druck führt. „Hinzu kommt die körperliche Anstrengung der Pflege“, erklärte Hildegund Rüger,Präsidentin des Bayerischen Landesfrauenrates, anlässlich der Veröffentlichung der jüngsten Stellungnahme „Frauen als pflegende Angehörige – Auswirkungen der Pflegetätigkeit auf die körperliche und seelische Gesundheit sowie Lebensumstände“
(abrufbar unter http://www.lfr.bayern.de/aktuelles/stellungnahmen/neue/34966/index.php) des Ausschusses für Gesundheitspolitik im Bayerischen Landesfrauenrat.

Die Analyse, die der betreuende gesundheitspolitische Ausschuss des LFR vorgenommen hat, ist alarmierend. Die Pflegenden, meist Frauen, aber auch Männer, auch Jugendliche, sind selbst nicht selten gefährdet, an mit der Pflege in Verbindung stehenden Beeinträchtigungen ihres eigenen Lebens krank zu werden, an Körper und Seele, oder sogar selbst zu sterben. Wir zitieren die Schlussfolgerungen aus dem Papier:

Forderungen an Politik, Arbeitgeber, Sozialversicherungsträger und Gesellschaft
    1.    Leichtere Zugänglichkeit der Informationen und Hilfen aus einer Hand über Angebote und Erleichterungen im Pflegealltag. Dazu ist ein Ausbau des Netzwerks an auch aufsuchenden Pflegeberatungsangeboten, z. B. Pflegestützpunkten, erforderlich.
    2.    Ausweitung eines professionellen Einzelfall- bzw. Case-Managements und Sicherstellung von Pflegearrangements im Rahmen der Pflegestützpunkte
    3.    Entwicklung und Umsetzung von Quartierskonzepten in Kommunen
    4.    Passgenaue Schulungsangebote für Angehörige über praktische Entlastungsmöglichkeiten, Erlernen neuer Pflegetechniken, Umgang mit besonderen Verhaltensweisen und Entspannungstechniken
    5.    Fortentwicklung des Pflegehilfsmittelkatalogs
    6.    Gezielte und persönliche Bewerbung von Entlastungsangeboten für Pflegeangehörige, z. B. Angebote zu den Themen Freiraum, soziale Kontakte sowie körperliche Aktivität
    7.    Verstärkte Unterstützung bei der Beantragung und Organisation von Reha-Maßnahmen, die pflegende Angehörige in Anspruch nehmen
    8.    Weitere Verbesserung der Vereinbarkeit von Beruf und Pflege:
    •    mehr Flexibilität in der Arbeitsgestaltung, z. B. durch flexible Arbeitszeitmodelle, Angebote zur örtlich flexiblen Arbeitsgestaltung (Telearbeit, Homeoffice)
    •    spezifische betriebsinterne Angebote für pflegende Angehörige (Arbeitszeitkonten, individuelle Absprachen, interne Beratungs- und Vermittlungsangebote zur Pflege)
    •    Einführung einer steuerfinanzierten Lohnersatzleistung in Anlehnung an das Elterngeld
    9.    Start eines Diskurses über eine steuerfinanzierte Lohnersatzleistung in Anlehnung an das Elterngeld
    10.    Diskussion über die Gleichstellung der Beiträge zur Rentenversicherung mit Zeiten der Kindererziehung

 

Quelle: Pressemitteilung und Papier des Bayerischen Landesfrauenrates

http://www.lfr.bayern.de/aktuelles/pressemitteilungen/neue/34967/index.php

 

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