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Gedanken zum Monat März

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Ganz martialisch tritt dieser Monat auf. Vom Kriegsgott Martius leitet er seinen Namen ab. Diesen Monat stellten die Römer zunächst an den Anfang eines Jahres. Während der Wintermonate ruhten die Kriegshandlungen, aber mit Beginn des März wurden die Truppen auf den Martianischen Feldern neu aufgestellt und die kriegerischen Auseinandersetzungen fanden ihre Fortführung.

Andererseits steht der März auch für die Fruchtbarkeit. Der Boden im Frühling ist bereit für den Aufbruch, Pflanzen recken ihre grünen Triebe aus dem braunen Erdreich und die Natur erwacht zu neuem Leben. Wir können es in unseren Gärten, auf dem Balkon und in den Parks und Grünanlagen bewundern und bestaunen. Schauen Sie genau hin, was schon alles blüht und grüne Spitzen zeigt.

Seit vielen Jahren ist der Monat März aber auch der Frauenmonat. Es fängt an mit dem Weltgebetstag am 5. März, geht weiter mit dem Internationalen Frauentag am 8. März, dem „Equal Pay Day“ am 10. März und dann weiter zum Frauensonntag Lätare am 14.März, um dann beim Welttag der Hauswirtschaft am 21. März, zu enden. Hier können wir auch von Aufbruch sprechen. Aufbruch in die globale Solidarität mit Frauen, die uns aus den verschiedenen Ländern aufrufen, aufzustehen gegen Ungerechtigkeiten, gegen Gewalt, gegen Diskriminierung, gegen Genitalverstümmelung, gegen Zwangsheirat und „Ehrenmorde“ usw.  Wir sprechen hier nicht von fernen, fremden, angeblich unterentwickelten Ländern, sondern diese Verbrechen geschehen hier bei uns. Gewalt gegen Frauen und Kinder hat zugenommen, Genitalverstümmelung wird auch in Europa praktiziert, der ungerechte Lohn wird hier gezahlt und beim Welttag der Hauswirtschaft können wir jedes Jahr aufs Neue beklagen, welchen geringen Stellenwert die Hauswirtschaft im gesellschaftlichen Gefüge einnimmt. „Das bisschen Haushalt, sagt mein Mann“. Wir kennen das Lied und die Realität.

Weltweite Solidarität mit den Frauen ist das Gebot der Stunde, damit Frauen ein Leben in Würde führen können und sie sicher sein können, dass die allgemeine Deklaration der Menschenrechte auch für sie gilt. Die Frauen in Vanuatu fragen uns, worauf (können) wir bauen? Hilft unser Glaube gegen den Klimawandel, zu dessen Verursachung wir wenig beigetragen haben. Können wir auf Unterstützung durch unsere Glaubensschwestern und -Brüder rechnen? Hören Sie unsere Klagen, aber auch unsere Hoffnung und unser Vertrauen in diesen Gott, der die Menschen zu einer Gemeinschaft ruft, die aufeinander achtet, solidarisch ist. Diese Solidarität können wir zeigen, wenn wir zum Beispiel für die Aufgaben des Weltgebetstags spenden, auch wenn bei Ihnen vor Ort kein Gottesdienst stattfindet. Auf der Homepage des Weltgebetstags finden Sie die Möglichkeiten dazu.

Der Monat März ist auch der Fastenmonat. In der Passionszeit wollen wir bewusst Verzicht üben, um das Wesentliche im Leben klarer zu sehen. In Fragen der allgemeinen Menschenrechte, Menschenwürde, Gleichberechtigung, Gleichbehandlung und Gleichstellung wollen und dürfen wir keinen Verzicht üben. Wir hören immer von 40 Tagen Fastenzeit. Die evangelische Aktion nennt sich „7 Wochen ohne“… Das wären 49 Tage. Ich stehe mit der Mathematik schon mein ganzes Leben auf Kriegsfuß, da haben wir den Gott Martius wieder, der sich hineinschleicht, aber 40 Tage und 7 Wochen geht auch bei mir nicht ganz zusammen. Da war es interessant zu lesen, dass die Wochenenden in der Fastenzeit ausgespart werden. Übrigens, hat Kaiser Konstantin am 3. März 321, vor 1700 Jahren, den Sonntag als allgemeinen Tag der Arbeitsruhe erklärt. Das Wochenende als Ruhepause, zur Erholung, zum Luftholen, nicht alles so entsetzlich ernst nehmen, sondern auch mal lockerlassen können. In diesem Jahr lautet das Motto der Fastenzeit: Sieben Wochen ohne Blockaden! Seine Spielräume erkunden und einnehmen, spielerisch etwas Neues ausprobieren.

Und wie soll das mit Corona-Einschränkungen gelingen? Wo sind da unsere Spielräume, wer räumt die Blockaden weg, die die Corona-Regeln uns auferlegen? Natürlich brauchen wir Regeln, an die sich alle halten müssen. Aber Regeln haben auch Auslegungsmöglichkeiten. Regeln, die mit dem Auge der Liebe angewandt werden, lassen auch manche großzügige Auslegung zu, solange dadurch kein Schaden für den anderen eintritt. Denn so schön es ist, seine Freiheiten ausleben zu können, so endet doch jede Freiheit dort, wo die Freiheit unseres Nächsten beginnt. Wenn wir unsere Spielräume ausloten, so werden wir feststellen, dass sie nicht schrankenlos sind. Aber innerhalb der Grenzen können wir uns frei entfalten. Da können wir unsere Fantasie spielen lassen.

Wenn das Wetter jetzt doch frühlingshaft wird, dann machen Spaziergänge auch wieder mehr Spaß, zu zweit noch mehr als alleine. In der wieder geöffneten Eisdiele das erste Eis des neuen Jahres kaufen und unterwegs oder auf einer Parkbank in der Sonne sitzend, mit Abstand, genießerisch schlecken.

Ein Kulturspaziergang durch die eigene Stadt lässt uns unsere Heimatstadt mit neuen Augen sehen. Haben Sie einen Lieblingsort, den Sie Besuchern gerne zeigen?

Oder Sie begeben sich auf die Suche nach Spuren jüdischen Lebens in Ihrer Stadt. 1700 Jahre jüdisches Leben kann nicht vollständig verschwunden sein und ist sicher auch in Ihrer Stadt noch auffindbar. Gab es eine Synagoge, eine Schule, einen jüdischen Friedhof? Welche Namen legen Zeugnis ab, als Stolpersteine, als Straßennamen? Gibt es bereits Aufarbeitungen der Geschichte, und wo findet man sie? Eine bereichernde Spurensuche, die helfen kann, die gemeinsame Geschichte besser zu verstehen und Verständnis füreinander zu entwickeln.

So können wir die Zeit bis zu weiteren Lockerungen sinnvoll nutzen, in der Hoffnung, dass wir alle bald geimpft sind und wir uns wieder real begegnen können, und dann unsere Entdeckungen teilen können.

Schließen möchte ich mit Gedanken von Christine Spilling-Nöker:

Ich wünsche Dir, dass du deinen Tag lächelnd beginnen kannst,
in froher Erwartung all der vielfältigen Aufgaben, die auf dich warten
und all der Begegnungen, die dir geschenkt werden;
Dass du aber auch die nötige Geduld hast, das zu ertragen,
was dir lästig ist oder was dir überflüssig erscheint.

Ihre
Inge Gehlert, Landesvorsitzende

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© Foto: pixabay.com

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