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Gedanken zum Monat Oktober

DEF |

Liebe Leserinnen und Leser,

jetzt haben wir nach der römischen Zeitrechnung schon den achten Monat des Jahres erreicht. Und es war für uns alle nicht immer einfach. Noch immer Corona, Impfungen, Einschränkungen, Masken, dazu die Unwetter in Bayern, in der Eifel und weltweit.

Jetzt noch der Vulkanausbruch auf La Palma, mit den unvorstellbaren glühenden Lavamassen. Die Menschen dort können sich jetzt vorstellen, wie es damals in Pompeji gewesen sein muss.

Neben den Naturgewalten drängen sich auch die politischen Fragen in den Vordergrund. Wir haben den neuen Bundestag gewählt, mit noch mehr Abgeordneten, und einer schwierigen Regierungsbildung, da keine Partei eine größere Mehrheit der Stimmen auf sich vereinen konnte.  Mal sehen, wie und wann eine neue Regierung ihr Amt antritt.

Wir sollten einfach mit Optimismus in den Oktober gehen, aber schon genau beobachten, was die Politikerinnen und Politiker verhandeln und welche Koalitionsvereinbarungen getroffen werden. Gerade in Hinsicht Frauen- und Genderpolitik ist noch viel zu tun. Mit einem Frauenanteil von 35 % im Bundestag können wir uns nicht zufriedengeben. Wir Frauen stellen über 50 % der Bevölkerung, was sich noch immer nicht in den Entscheidungsgremien abbildet.

Das muss sich ändern!

Jetzt also der „Goldene Oktober“. Vom Wetter her soll er auch in den südlichen Breiten sonnig beginnen. Und auch sonst fängt er gut an. Schon am 3. Tag ruhen wir uns an einem Feiertag aus. Der Tag der Wiedervereinigung ist wahrhaftig ein Tag der Freude. Die meisten von uns haben die fast 45 Jahre der Teilung bewusst miterlebt und kennen das Leid und das Unrecht, das mit dieser Trennung einherging aus eigener Anschauung. Eine junge Generation von jetzt 30 Jahren kennt glücklicherweise nur das wiedervereinigte Deutschland. Aber nur so kann auch die Teilung, die noch in manchen Köpfen herrscht, überwunden werden. Solche Dinge brauchen ihre Zeit bis auch alle Wunden und Enttäuschungen, die damit einhergingen, geheilt sind. Aber dankbar können wir für diese Wiedervereinigung sein.

So wie wir auch dankbar für die reiche Ernte sein dürfen, die auch in diesem Jahr wieder von der Landwirtschaft eingebracht wurde. Daher feiern wir am 1. Sonntag des Oktober Erntedank und bringen unsere Gaben vor Gott und spenden sie an Bedürftige, die sich auch in unserem reichen Land nicht so leicht gesund ernähren können. Empfinden Sie es nicht auch als eine Schande, dass es bei uns „Die Tafel“ geben muss, damit sich Familien und Flüchtlinge, aber auch Menschen mit Hartz IV Bezug und vor allem Alleinerziehende, notwendige Lebensmittel leisten können? Andererseits können wir dankbar sein, dass so viele Firmen und Privatpersonen die Arbeit der Tafeln unterstützen. Ohne die ehrenamtliche Arbeit vieler Frauen und Männer, wäre das Angebot auch nicht aufrecht zu erhalten. Hier wieder eine Forderung an die Politik, sich um sozial gerechte Lebensbedingungen zu kümmern, damit das untere Drittel der Bevölkerung nicht abgehängt wird.

Haben Sie schon einmal den Ausdruck „Pinktober“ gehört, und kennen Sie die Bedeutung der rosa Schleife? Pinktober war mir unbekannt, aber Zeitunglesen bildet. Der Monat Oktober steht auch für die Krebsfrüherkennung, vor allem von Brustkrebs. Die beste Methode Brustkrebs zu erkennen, ist das eigene Abtasten der Brust auf Knoten und Verhärtungen. Das ist nicht so leicht und daher gibt es heute dafür Videos im Internet als Anschauungsmaterial. Aber nicht, dass Sie eine nackte weibliche Brust dort sehen würden, nein, denn das wäre unerlaubte Nacktheit. Also werden andere Methoden angewandt, um das richtige Abtasten zu zeigen. Zum Beispiel an Zitronen, oder an Stoffbrüsten. Eine Alternative ist auch, dass das richtige Abtasten an den Brüsten von übergewichtigen Männern gezeigt wird. Nackte Männerbrüste darf man nämlich zeigen. Das erinnert doch sehr daran, dass Medikamente und auch künstliche Knie- oder Hüftgelenke nur an Männern getestet wurden.  Eine Frau, die selbst an Brustkrebs erkrankt war, ist auf die Idee gekommen, das Abtasten einfach im bekleideten Zustand zu demonstrieren. So geht es also auch. Bis zum Alter von 70 Jahren wird Frauen auch kostenlose Mammographie angeboten. Warum diese willkürliche Altersgrenze? Sind ältere Frauen nicht mehr gefährdet? Fragen an die medizinische Forschung!

Haben Sie noch ein Sparschwein oder eine Spardose? Der letzte Tag im Monat Oktober ist nämlich der Weltspartag. Als Kind brachte man seine Spardose an diesem Tag zur Bank oder Sparkasse und ließ sich das Ersparte auf sein Konto gutschreiben. Ende des Jahres gab es dann die Zinsen. Diese Art des Sparens hat leider ausgedient, aber unser Geld anlegen, sollen wir immer noch, um für Unvorhergesehenes etwas auf der hohen Kante haben.

Allerdings sollten wir das Geld nicht den Leuten geben, die uns alles Mögliche für das Jenseits versprechen, wenn wir nur genug spenden. Womit ich nichts gegen das Spenden gesagt haben will. Aber es kommt immer darauf an, wem und zu welchem Zweck mache ich eine Spende. Dem Ablasshandel hat Martin Luther schon 1517 mit seinen Thesen in Wittenberg widersprochen. Der Thesenanschlag am 31. Oktober 1517 führte schlussendlich zur Trennung der Kirchen und zur Reformation. Wenn wir auch heute das Verbindende der christlichen Religionen stärker betonen, so wird es doch weiterhin Unterschiede geben, die eine vollständige Aufhebung der Trennung verhindern. Wichtig ist es, im Gespräch zu bleiben und die Sicht der anderen Seite anzuerkennen, ohne sie zu verteufeln. Dann können wir selbst den Reformationstag in ökumenischer Verbundenheit feiern.  

Freuen wir uns darüber, dass wir wieder gemeinsam Gottesdienste feiern können, wenn auch weiterhin die A-H-A Regeln gelten. Schließlich ist im Oktober auch der Welttag des Händewaschens. Wobei Händewaschen nicht nur zu Zeiten von Corona wichtig ist, sondern uns schon von Kleinauf beigebracht wird.

Genießen Sie den Oktober mit seinem bunten Herbstlaub, den sonnigen, wenn auch kürzeren Tagen.

Inge Gehlert
Verwaltungsratsvorsitzende

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© Quelle: pixabay.com

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