„Es ist an der Zeit...“
Ein Plädoyer gegen frauen‐ und menschenverachtende Musiktexte und für eine breite gesellschaftliche Diskussion
PRESSEMITTEILUNG des Medienausschusses der Evangelischen Frauen in Bayern
Stein, 16. Mai 2018 Es ist an der Zeit, laut und zornig „Nein!“ zu sagen. „Nein“ zum Vorgang der skandalösen Echo – Preisverleihung, „Nein“ zu Gangster‐, Battle‐ und Porno –Rap wie „Jung, brutal und gutaussehend 1, 2 und 3“ mit seinem Antisemitismus und Fremdenhass, seiner Homophobie und seiner Frauenverachtung. „Nein“ zu einer Sprache, die gewaltverherrlichend und hasserfüllt ist, Mitmenschen zu Feinden macht und Frauen herabwürdigt.
Wir wissen, dass die Texte provozieren wollen. Vieles ist inszeniert, manches nicht so gemeint und wird ‐vielleicht– nicht so verstanden; auch wird –hoffentlich‐ zwischen der Kunstfigur und der Privatfigur der Akteure getrennt.
Wir wenden uns nicht gegen Kunst‐ und Meinungsfreiheit.
Aber: Wenn immer wieder dieselben verunglimpfenden Begriffe gebraucht werden, dann werden sie zum alltäglichen Sprach‐, Denk‐ und Handlungsvollzug.
Wir befürchten eine gefährliche, eine zerstörerische Wirksamkeit auf die Entwicklung junger Menschen, auf ihre sozialethische Orientierung und ihre gesellschaftliche Integration.
Ganz besonders ist uns zuwider, dass Frauen unter patriarchalischen und gewaltglorifizierenden Begriffen als Objekte und „Sklavinnen“ gedemütigt werden. Der herrschende Sexismus ‐siehe #METOO‐Debatte‐ wird gesteigert durch eine ständige Verquickung von Gewalt und sexueller Erniedrigung und durch überhandnehmende und allgegenwärtige Pornographisierung.
Zur Preisverleihung muss nicht mehr viel gesagt werden, weil sie sich durch die Auszeichnung eines Albums, das der Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien (BPjM) zur Überprüfung einer Indizierung vorliegt, selber abgeschafft hat. Wir anerkennen den Mut von Frau Losem im Beirat der Jury, die mit ihrem christlichen Hintergrund als Einzige gegen die Auszeichnung gestimmt hatte.
Der Medienausschuss der Evangelischen Frauen in Bayern (EFB) sieht in diesen Texten eine eindeutige Überschreitung von Grenzlinien. Wir werden nicht gleichgültig zusehen und zuhören, dass die Preisträger in ihrer Hybris und scheinbar sexuellen Allmacht gesellschaftliche Normen zerstören – nicht zuletzt aus Profitgründen. Wo bleiben Reflexion und Verantwortung der Künstler*innen, der Produzent*innen, der Labels und der Konsument*innen?
Wir treten dafür ein, was an humanistischen, demokratischen und emanzipatorischen Leistungen in unserer Gesellschaft geschaffen wurde. Und wir beharren auf unserem Grundkonsens: „Die Würde des Menschen ist unantastbar!“
Es ist an der Zeit, eine breite gesellschaftliche Diskussion über diese frauenverachtende, gewaltverherrlichende und oftmals antisemitische Musik zu führen. Machen wir den Anfang!
Hintergrund:
Die EFB ist ein Zusammenschluss evangelischer Frauen in Bayern. Als Dachverband von 21 Mitgliedsorganisationen versteht sie sich als gesellschaftspolitisches Sprachrohr für Frauen in Kirche und Gesellschaft. Innerhalb der bayerischen Landeskirche und in gesellschaftlichen Gremien vertritt die EFB die gemeinsamen Interessen und Anliegen ihrer Mitglieder und macht sie durch ihren weiträumigen Wirkungskreis auf vielfältige Weise sichtbar.
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