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Digitalisierte Bildung - eine historische Chance für Pädagogen

EAM |

24. Fachtagung des Forums Medienpädagogik der Bayerischen Landes­zentrale für neue Medien (BLM) in München

Am 8. November 2018 fand die 24. Fachtagung des Forums Medienpädagogik der Bayerischen Landes­zentrale für neue Medien (BLM) in München mit dem Thema „Digitalisierte Bildung – Automatisierte Kinder? Neue Medien in Bildungsprozessen“ statt. Die komplett ausgebuchte Tagung zeigte das hohe Interesse vor allem von Lehrkräften am Thema, zumal 50.000 digitale Klassenzimmer in Bayern entstehen sollen. Die zentrale Frage lautete: Wie gestalten Päda­­gogen in Schule und außerschulischen Institutionen das Lernen mit digitalen Medien?

In seinem Grußwort verwies BLM-Präsident Siegfried Schneider auf die vielfältigen Aktivitäten der BLM im Bereich Medienpädagogik und erläuterte kurz die hohen Herausforderungen an die Lehrenden im Zeit­alter der digitalisierten Bildung.

Dr. Katrin Valentin (wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Schulpädagogik an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg) formulierte als zentrale Herausforderung von Digitalisierung im Bildungsbereich die Zurückbesinnung auf die eigene Profession: „Es ist eine historische Chance für uns als Pädagogen, sich selbst zu vergewissern, welche Ziele habe ich, wie erreiche ich die und wenn nein, warum erreiche ich sie nicht“. Es gibt kein entweder - oder, sondern mit Hilfe digitaler Medien kann man aktuelle Problemlagen und Herausforderungen dann erfolg­reich in Bildungsprozessen einsetzen, wenn man als Lehrende(r) den Prozess der Digitalisierung konzep­tionell und verantwortungsbewusst pädagogisch mitgestaltet.

Die „goldene Mitte“ muss für die sinnvolle Integra­tion digitaler Medien in den Unterricht gefunden werden, forderte Prof. Dr. Klaus Zierer (Professor am Lehrstuhl für Schulpädagogik an der Universität Augs­burg). Bildung ist immer an Personen gebunden, daher ist die Professionalität des/der Lehrenden von höchster Bedeutung. Erfolgreiches Lernen hängt nicht von der Technik oder den Lernenden ab, sondern von den Lehrenden.

Mit einem Überblick über die Mediennutzung von Kindern und Jugendlichen, den rasant wachsenden Markt an Lern-Apps sowie über die kognitiven und motorischen Voraussetzungen von Kindern für den erfolgreichen Umgang mit digitalen Medien eröff­nete Dr. Frank Niklas (Akademischer Rat am Lehrstuhl für Psychologie an der Universität Augsburg) den Nachmittag. Gute Lern-Apps können generell das kindliche Lernen unterstützen, aber der Markt ver­folge primär kommerzielle Zwecke als altersgerechte Lernansätze. Der Umgang mit Medien muss auch von Kindern und Jugendlichen erst erlernt werden, der Begriff „digital natives“ sei daher untauglich als Be­schreibung für die Kompetenz der Kinder und Jugendlichen.

Über die medienpädagogische Praxis diskutierten Kathrin Demmler (Direktorin des Instituts für Medienpädagogik in Forschung und Praxis) und die medienpädagogischen Informationstechnischen Be­rater an Schulen Schulz und Baumann. Digitale Werk­zeuge sind eine instrumentelle Ergänzung, sie sollten als Arbeitsgeräte verstanden werden, mit denen sich viele neue Möglichkeiten des Unterrichtens anbieten. Nicht vernachlässigt werden darf dabei, dass es nicht nur um technische Anwendungskompetenz geht, son­dern vor allem um Faktenwissen, Reflexion, kriti­schen, selbstbestimmten, sinnvollen und verantwor­tungsbewussten Umgang mit digitalen Medien. Kinder, Jugendliche, Eltern und Schule müssen bei der Medienerziehung an einem Strang ziehen.

Prof. Dr. Roberto Simanowski (Medien- und Kultur­wissenschaftler) drehte die Forderung des Medienpä­dagogischen Manifestes der Gesellschaft für Medien­pädagogik und Kultur (GMK) von 2009 – Keine Bildung ohne Medien – um und forderte: Keinen Me­dieneinsatz ohne Bildung! Medienbildung muss in der Schule vermittelt werden, damit wir später nicht einer Datendiktatur unterworfen sind. Medienbildung muss als kollektiver Bewusstseinsprozess verstanden werden, daher forderte Simanowski die Medienwis­senschaft auf, mit den jeweiligen Fachwissenschaften zu kooperieren, um dies zu ermöglichen.

Am Abschluss-Podium nahmen Katharina Geiger (stellvertretende Vorsitzende des Medienrats, Geschäftsführerin des DEF Landesverbands Bayern), Prof. Dr. Manuela Pietraß (Universität der Bundeswehr München), Prof. Dr. Simanowski und die Bloggerin Lisa Ruhfus (YouTube-Blogs: „Die Klugscheisserin“ 50.000 Abonnenten und „musstewissen Deutsch“ 30.000 Abonnenten) teil. Als eine zentrale Heraus­forderung ihrer Arbeit sieht Katharina Geiger, adä­quate Unterstützungsangebote für Eltern und auch Großeltern für die Medienerziehung anzubieten. Eltern sind nicht immer das „beste Vorbild“, die Mediennutzung wird eher reglementiert als kritisch reflektiert. Insbesondere ältere Frauen müssen moti­viert werden, sich mit den neuen Technologien auseinanderzusetzen, Apps auszuprobieren und sich selbst gestalterisch einzubringen. Einigkeit bestand darin, dass die neuen Technologien viele neue Möglichkeiten – vor allem der Interaktion – bieten, der Umgang mit ihnen aber erlernt und begleitet werden muss.

Sabine Jörk, EAM-Vorsitzende

Bildquelle: BLM

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