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Der offene Blick der Frau für die Frau

DEF |

Der Weltgebetstag der Frauen gilt dieses Jahr den Frauen Surinams

Ein globales Ereignis: Frauen auf dem ganzen Erdball begehen gemeinsam alljährlich am ersten Märzfreitag den Weltgebetstag der Frauen.  In ökumenischer Zusammenarbeit  bereiten sie sich auf den Gottesdienst und die nachfolgende Feier vor.

Das Land, das dieses Jahr ausgewählt wurde, im Mittelpunkt zu stehen, ist Surinam. Allen beteiligten Frauen wird das Land bereits im Vorfeld des Weltgebetstages in einem Vortrag nahegebracht. Surinam, ein tropisches Land im Norden Südamerikas, an der Atlantikküste gelegen. Da es bis in die 70er Jahre zu den Niederlanden gehörte, ist die Sprache des Kolonialen Mutterlandes die Klammer einer zwar überwiegend schwarzen, aber auch sehr gemischten Bevölkerung.

Durch den Weltgebetstag der Frauen entsteht idealerweise ein Verständnis und eine weltweite Welle der Solidarität für die Bewohnerinnen des jeweiligen Weltgebetstagslands. Wichtig ist der nichtkoloniale Blick – die Begegnung soll auf Augenhöhe erfolgen. Die Frauen begreifen sich als voneinander Lernende. Die Frauen des Weltgebetstagslandes sind nicht Bettlerinnen, die die Kollekte aus den weltweiten Gottesdiensten erhalten, sondern sie sind die Schöpferinnen des Gottesdienstes, sie geben die liturgische Ordnung vor, suchen die Texte und Lieder aus. Sie sind Gebende.

Auch die Frauen der westlichen Länder sind nicht nur Spenderinnen, sondern sie lernen das Weltgebetstagsland und seine Bewohnerinnen kennen, beschäftigen sich mit der Gesellschaft dort und sind so Teil einer weltweiten Solidarität. Dennoch, der Kolonialismus der Vergangenheit ist allgegenwärtig: Der westliche Reichtum, die südliche Armut. Beides verklammert sich in den Projekten, die der WGT unterstützt.  Außerdem wird die Weltgebetstagsarbeit als ein Beitrag zur Versöhnung nach den kolonialen Zeiten, deren Spuren noch überall in den betreffenden Ländern spürbar sind, begriffen. Der Weltgebetstag der Frauen ist so auch ein großes Friedenswerk, und so ist es verständlich, dass es in diesem Jahr aus dem Westen Deutschlands heraus das Bestreben gibt, dass der Weltgebetstag der Frauen wegen seiner friedensstiftenden und völkerverbindenden Wirkung für den Friedensnobelpreis vorgeschlagen werden soll.

Projekte aus Surinam, die dieses Jahr neben Frauen- und Mädcheninitiativen in vielen anderen Ländern des globalen Südens besonders im Fokus stehen, sind alle eng mit der sozialen Situation der Frauen in der Bevölkerung verknüpft. Es ist schwer, Arbeit zu finden. Das Land exportiert Bodenschätze wie Bauxit oder Gold, vor allem Öl. Preisschwankungen führen zu Krisen, es gibt wenig Arbeitsplätze. Ein Drittel der Bevölkerung ist emigriert.  Frauen, die Arbeit gefunden haben, mussten dafür oft ihre Kinder zurücklassen. Im Elend zurückgelassene Kinder und Jugendliche leiden unter ihrer mangelnden Bildung, brechen die Schulen ab, haben nicht selten mit Drogen zu tun, mit Vergewaltigungen. Es gibt viele Teenage-Schwangerschaften, Teufelskreise.  Am krassesten sind die Verhältnisse in den Slums der Hauptstadt Paramaribo. Dort setzt die Hilfe durch amerikanische Herrnhuter Frauen an, die jugendlichen Müttern aus der Drogen und Prostitutionsproblematik heraushelfen wollen und Jugendleiterinnen ausbilden zu Scouts für Notleidende in ihrem eigenen Viertel.  Am selben Missstand der Perspektivlosigkeit junger Frauen arbeiten auch Sozialarbeiterinnen in Stadt und Region Albina, die Frauen helfen, mit dem Erzeugen von landestypischen Süßigkeiten Geld zu verdienen. Es ist noch nicht existenzssichernd, aber ein Beitrag. Außerdem können die Frauen in diesem Projekt auch durch eine Abendschulbildung ihre eigenen beruflichen Chancen verbessern. Der eigentliche Sinn der Arbeit in diesen betreuten Gruppen ist die Selbständigkeit von Frauen, die durch wirtschaftliche Eigenständigkeit zu Selbstbewusstsein kommen können.

In der Wirtschaftskrise und dem Kampf um die Existenz sind abstrakte Werte wie Frauenrechte gleichgültig. Die nationale Frauenbewegung NVB Surinams versucht sich mit staatlichem Zuschuss und Spenden über Wasser zu halten und auf verbesserte politische Bedingungen für Frauen hinzuarbeiten. So rief sie neben anderen Mikrounternehmen in der Hauptstadt ein Frauentaxiunternehmen ins Leben, um Frauen als Fahrerinnen eine Existenz zu bieten. Dieses Projekt wird von den Weltgebetstagskomitees aus Deutschland, Österreich und der Schweiz unterstützt.

Ortsverbände und Frauen des DEF sind vielfach in der Weltgebetstagsarbeit dabei. Den gesamten Februar wurden in vielen Städtegruppen die Länderinformationsabende über Surinam abgehalten. Am 2. März finden die Gottesdienste und nachfolgenden Feste statt. Auch DEF-Frauen sind so fest eingereiht in das globale Friedensprojekt Weltgebetstag der Frauen. Der vom Kolonialismus der Vergangenheit verstellte Blick ändert sich durch die christliche Weltanschauung und tätige Nächstenhilfe des Weltgebetstags der Frauen zu dem offenen Blick der Frau für die Frau.

Bild: Motto des Weltgebetstags der Frauen 2018 Surinam, Downloadsektor auf weltgebetstag.de

 

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