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Miteinander reden - miteinander streiten - Demokratie wagen

DEF |

DEF Jahresthema 2019

Schauen wir in Wikipedia nach dem Begriff Demokra­tie, finden wir als typische Merkmale einer modernen Demokratie freie Wahlen, das Mehrheits- oder Kon­sensprinzip, Minderheitenschutz, die Akzeptanz einer politischen Opposition, Gewaltenteilung, Verfassungs­mäßigkeit, Schutz der Grundrechte, der Bürgerrechte ebenso wie die Achtung der Menschenrechte. Da die Herrschaft durch die Allgemeinheit ausgeübt wird, sind Meinungs- und Pressefreiheit zur politischen Willensbildung unerlässlich.

Eine kluge Definition, die wir alle wahrscheinlich sofort unterschreiben würden, nicht wahr? Und dennoch sieht es in unserem Land ganz anders aus. Deutschland hat sich in den letzten Jahren verändert. Gruppierungen am rechten und linken Rand schüren offen Hass, provozieren durch das Tragen von ver­fassungsfeindlichen Zeichen und rufen im Netz zu Gewalt auf, gegen Menschen mit anderer Hautfarbe, aber auch gegen Politiker und Andersdenkende. Diese Gruppierungen konnten nur deswegen so stark werden, weil Staat und vor allem die Justiz sie lange nicht ernst genommen haben und die Menschen den Eindruck bekommen haben, dass die Politik sich nicht für ihre Probleme interessiert, sondern mehr für die Wirtschaft, und nicht gesehen hat, wie die Armut weitere Menschen, vor allem Kinder, betrifft und deren Leben einschränkt. Vielfältige Probleme be­stimmen unseren Alltag, seien es die niedrigen Renten von Frauen, seien es prekäre Arbeitsverhältnisse, sei es der Platz in der Kita, der zwar gesetzlich garantiert ist, aber trotzdem fehlt. Sei es die verfehlte Wohnungs­politik, die es vielen unmöglich macht, bezahlbaren Wohnraum zu finden, oder seien es die ungelösten Probleme im Hinblick auf die Integration Tausender Flüchtlinge oder die sich deutlich verschärfende Krisensituation in der Pflege.

Es gäbe noch viele Beispiele anzuführen, die zur Ver­unsicherung und auch Spaltung unserer Gesellschaft führen. Wir haben viele „Baustellen“ / Veränderungen zu meistern und müssen feststellen, dass Demokratie leider kein Selbstläufer mehr ist.

Es ist Zeit, einen selbstkritischen Blick auf das eigene Verhalten zu werfen, Zeit, die eigene Bequemlichkeit und vielleicht Scheu zu überwinden und sich mit Andersdenkenden auseinanderzusetzen – also mit­einander zu reden und zu streiten. Demokratie wagen beinhaltet auch, mit der eigenen Meinung vielleicht in der Opposition/Minderheit zu sein und das zu ertragen, aber auch andere Meinungen zu ertragen.

Hier möchte der DEF als Frauenverband, Organisa­tion der Familienpolitik, des Umwelt- und Verbrau­cherschutzes, als Vertretung von Frauen in der Haus­wirtschaft und in den Medien und als Mitglied vieler gesellschaftlicher und vorpolitischer Gremien einen Teil dazu beitragen, dass die Unlust an den eigenen Verhältnissen und der Politik wieder schwindet. In DEF, AEH und EAM arbeiten viele Frauen engagiert und ehrenamtlich für ein gedeihliches Miteinander in unseren Orten und Städten. Der Desorientierung setzt der Verband durch das ganze Leben bewährte und tragfähige christliche Werte entgegen: Jeder Mensch zählt und wird von Gott geliebt. Wir haben nur eine Erde und sollen pfleglich mit ihr umgehen, nicht etwa sie permanent ausbeuten. Wir sollen den Nächsten lieben, nicht zerstören, und wir sollen einander ein Segen sein.

Ist das altmodisch? Wenn ja, so ist es zugleich mo­dern. Und es ist ein guter Weg, die Demokratie und das Miteinander zu retten und in die Zukunft zu führen. Deshalb hat der DEF-Vorstand als neues Jahresthema bestimmt „Miteinander reden – mitein­ander streiten – Demokratie wagen“.

Da alle DEF-Frauen als Frauen und Familienfrauen, als Mütter und Großmütter, als Töchter, als Bürgerinnen dieses Landes, in dem sie seit 100 Jahren die Wahl haben, als aktive Mitglieder in der Kirche, in Projek­ten, in Gemeinde- und Stadträten oder als Landtags­abgeordnete von diesem Jahresthema und der Demo­kratie viel Erfahrung haben und vieles zu einem guten Zusammenleben in ihrer Heimat beitragen, steht dem ganzen Verband und allen Ortsverbänden ein spannendes Miteinander-Reden oder -Streiten auf unterschiedlichen Veranstaltungen mit interes­santen GesprächspartnerInnen bevor. Mehr dazu können Sie auf den Dialogtagen im Januar hören und auch selbst mitdiskutieren!

Foto: fotolia.com

aus def aktuell 1/2019

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