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Corona die Dreizehnte - Wasser ist Leben - Wasser des Lebens

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Wenn ich an Urlaub denke, dann gehört „Wasser“ unbedingt dazu. Es muss nicht das Meer sein, ein See, ein Fluss oder wenigstens ein Pool reichen auch. Es muss möglich sein, sich ins Wasser gleiten zu lassen, die Kälte, die Frische zu spüren und sich ganz dem Element anzuvertrauen und wenn möglich, dahin zu gleiten wie ein Fisch.

Alle Schwere fällt von mir ab. Das Wasser trägt mich, Behinderungen sind nicht mehr so einschränkend. Kleinkinder lieben es im Wasser zu planschen, sie paddeln wie ein Hund, um sich über Wasser zu halten, sie haben keine Probleme, zu tauchen, denn das Wasser der Fruchtblase war ihr erstes Element.

Es ist sehr interessant sich in die Geschichte des Schwimmens einzulesen. Wenn wir glauben, Schwimmen sei eine moderne „Erfindung“ so irren wir gewaltig. Schwimmen galt in der Antike als fester Bestandteil der Bildung. Bei den Griechen sprach man davon, dass nur Dumme weder lesen noch schwimmen können.

Die ältesten Darstellungen von Schwimmern, etwa 8000 Jahre alt, finden wir in einer Felsenhöhle im heutigen Libyen. Hier erkennt man Brustschwimmer, die sich im Wasser tummeln. Heute ist dort Wüste. Ägypter, Griechen, Römer, für sie alle gehörte schwimmen zur Lebenskultur, eine Fähigkeit, die man als Kind schon lernte. Die Germanen übernahmen es und machten daraus einen Wettkampfsport, während es bei den Griechen nicht zu den olympischen Disziplinen gehörte. Römische Soldaten mussten sogar mit voller Rüstung schwimmen können.

Männer, Frauen und Kinder schwammen gemeinsam. Es gab keine Badekleidung. Man badete nackt. Aber Wasser war nicht nur zum Schwimmen gedacht, sondern es gab auch eine hohe Badekultur, Wellnesstempel, Saunen und alles was dazu gehört. Leider verschwand dies mit dem Niedergang des Römischen Reichs im 5. Jhdt. Im Mittelalter war Baden und Schwimmen verpönt und verboten. Erst im 17./18. Jhdt. setzte sich die Erkenntnis durch, dass Wasser auch heilende Kräfte haben kann und das schwimmen können, Leben retten kann. So lernten die Menschen wieder schwimmen. Das erste Deutsche See- und Moorbad eröffnete 1793 in Heiligendamm. Die Badekleidung der damaligen Zeit war bei Frauen dem Schwimmen eher hinderlich. Da sind die Burkinis der Moslems geradezu fortschrittlich.

Heute sollen alle Grundschüler schwimmen lernen und mindestens das Seepferdchen als Schwimmabzeichen erwerben. Doch leider fehlen sowohl Hallenbäder als auch Schwimmlehrer, um diese Forderung umzusetzen. Daher gibt es wieder mehr Nichtschwimmer unter den Kindern und dann auch Jugendlichen. Gerade in Migrantenfamilien ist die Nichtschwimmer-Rate hoch, und damit auch die Zahl der Ertrinkenden. Schwimmen ist also keine Nebensache, sondern lebensnotwendig. Ganz abgesehen davon, dass Schwimmen Spaß macht, gesund ist und Körper und Seele erfrischt. Die kalte Nordsee mit ihren 18 Grad muss es nicht unbedingt sein. Bei 23 Grad gehe ich lieber schwimmen. Ich gehöre wohl doch nicht zu den alten Germanen, die auch bei Eiseskälte ins Wasser gegangen sind.

Konnte Jesus schwimmen? Wir wissen es nicht.

Am 24. Juni feiern wir alljährlich den Johanni Tag, im Andenken an Johannes den Täufer, der Jesus damals im Jordan getauft hat. Der Jordan ist ein fließendes Gewässer, aber kein reißender Fluss. Die Taufe geschah durch Untertauchen, also muss der Fluss eine gewisse Tiefe gehabt haben, aber die Taufstelle war sicher nahe am Ufer, damit für die Täuflinge keine Gefahr bestand. 

Vom Schwimmen berichtet die Bibel wenig. Über die sportliche Betätigung des Volkes Israel zu berichten, war kein Anliegen der Verfasser der verschiedenen Bücher der Bibel. Aber das Element „Wasser“ spielt eine zentrale Rolle in den Geschichten der Bibel.

In der Schöpfungsgeschichte erfahren wir, dass das Leben aus dem Wasser kommt. Die Flüsse im Paradies spenden Fruchtbarkeit. Doch wenige Kapitel später, die Geschichte der Sintflut und die verheerende Kraft des Wassers. In der Josefgeschichte wird von der Dürre erzählt, die eine Hungersnot auslöste. Wasser ist und bleibt das entscheidende Moment für unser Leben. Keine Landwirtschaft kann ohne Wasser gedeihen, kein Tier, kein Mensch überleben. Wir können Fasten und dabei auf feste Nahrung verzichten, aber wir können nicht lange ohne Wasser, ohne zu trinken, überleben.

Die Menschheitsgeschichte ist voll von Erzählungen von Dürre und Überschwemmungen. Auch heute, wo wir auf unsere Technik und Fähigkeiten so große Stücke halten, kommt es auf der ganzen Welt zu verheerenden Fluten, Sturmfluten an der Nordsee oder Tsunamis in Asien, Bäche, die zu reißenden Strömen werden. Und an anderen Orten, Dürre, Trockenheit, die Ernten vernichten.

Wasser gibt und nimmt Leben. Es ist ein Armutszeugnis für uns, dass es immer noch Millionen Menschen gibt, die kein sauberes Trinkwasser haben, keine Sanitäranlagen, die diesen Namen verdienen. Auch in den Flüchtlingslagern auf europäischem Boden sind die hygienischen Verhältnisse nicht so, wie es menschenwürdig wäre.

Wasser ist Leben

Das bedeutet, dass wir alles dafür tun müssen, sauberes Wasser zu erhalten, Ressourcen schonen, damit auch unsere Kinder und Enkelkinder auf dieser Erde leben können.

Wasser des Lebens

Der Mensch lebt nicht vom Brot allein, auch nicht allein vom Wasser. Selbst in den schönsten Urlaubswochen sollte die geistige und geistliche Nahrung nicht fehlen. Vielleicht erinnern wir uns an die Jahreslosung von 2018 „Gott spricht: Ich will dem Durstigen geben von der Quelle des lebendigen Wassers umsonst.“ Geistliche Nahrung die lebendig macht wie frisches Wasser, die zu neuem Leben, neuen Einsichten führen kann.

Besuchen Sie im Urlaub eine Kirche, nicht nur aus kunsthistorischen Gründen, sondern lassen Sie sich hineinnehmen und beeindrucken von dem Glaubenszeugnis, das in diesem Bau verewigt ist. Die Baumeister der Kathedralen wussten wunderbar mit Licht und Schatten, mit filigranen Steinmetzarbeiten und starken Säulen umzugehen, um ein Gesamtkunstwerk zu schaffen, zur Ehre Gottes. Wissen sie, dass viele Kirchen auch einen Brunnen haben?

Und hinterher: ein belebendes Bad, Schwimmen in die Unendlichkeit oder wenigstens eine erfrischende Dusche.

Inge Gehlert
Landesvorsitzende

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