24 Türchen, für mich ganz allein -
Den folgenden Artikel - erschienen am 23. Oktober in den Nürnberger Nachrichten - hat Hannelore Täufer, Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft Evangelischer Haushaltsführungskräfte – Förderkreis in Bayern (AEH) gelesen und kommentiert:
„Köln – Es ist nicht mehr lange hin, dann darf das erste Türchen geöffnet werden. Laut einer YouGov-Umfrage kaufen viele Menschen in Deutschland Adventskalender aber nicht nur für ihre Liebsten: 27 Prozent beschenken sich selbst – und damit mehr als für jede andere Gruppe. Für Kinder kaufen 25 Prozent einen Kalender, für Partner oder Partnerin 21 Prozent und jeweils 4 Prozent für Freunde oder Eltern. 8 Prozent basteln lieber selbst, gut ein Drittel (34 Prozent) verzichtet ganz darauf."
Fest etabliertes Ritual
Der Adventskalender ist längst mehr als eine Kindheitstradition – er ist ein fest etabliertes Konsumritual in der Vorweihnachtszeit‘, sagt YouGov-Konsumforscherin Petra Süptitz. Auffällig sei, dass sich viele Erwachsene selbst beschenkten. Der Kalenderkauf werde zum ‚kleinen, kalkulierten Luxusmoment im Alltag‘.
Jüngere unter 25 Jahren und Frauen kaufen sich demnach überdurchschnittlich oft selbst einen Adventskalender. Gut ein Drittel der Käufer lebt mit Kindern in einem Haushalt.
Mit großem Abstand am beliebtesten sind Adventskalender mit Schokolade oder Süßigkeiten. Sie werden von 60 Prozent bevorzugt. Danach folgen Kalender mit Beauty- und Kosmetikprodukten (20 Prozent), mit Getränken wie Tee, Kaffee oder Bier (16) oder anderen Lebensmitteln (15). Die Beliebtheit von Schoko-Adventskalendern ist nach Angaben von YouGov in den vergangenen Jahren gestiegen.
Laut Umfrage möchten 85 Prozent der Befragten maximal 50 Euro für einen Adventskalender ausgeben, jeder Zehnte mehr. Überdurchschnittlich ist die Bereitschaft zu höheren Ausgaben bei Verbrauchern unter 35 Jahren. YouGov hatte für seine Untersuchung vom 10. bis 13. Oktober gut 2000 Menschen ab 18 Jahren hierzulande repräsentativ befragt. Bei den Fragen waren Mehrfachnennungen möglich.“
Persönlichen Anmerkungen:
Als Kind kannte ich keine Adventskalender. Meine eigenen Kinder freuten sich über selbstgebastelten und eigenhändig eingefüllte Kalenderinhalte. Ich hatte bereits Enkelkinder, als ich bemerkte, dass ich noch nie einen Adventskalender mein Eigen nannte. Seither bekomme ich zu Pelzmärtel – wir Evangelischen hier in Franken feiern Pelzmärtel am 11.11. - und keinen Nikolaus am 06.12.! – einen Schokoladenadventskalender geschenkt.
So kann ich den persönlichen Genusseffekt jeden Morgen gut nachvollziehen. Aber – selbst
kaufen? Nein, auf diese Idee kam ich noch nie. Andererseits denke ich nach diesem Anstoß durch den Artikel: Warum nicht? Die Adventszeit einmal am Tag als besondere Zeit im Jahr - wenn auch mit Schokolade am Morgen! - bewusst wahrzunehmen, zu feiern und zu genießen, bringt etwas Besonderes in jeden Tag dieser Zeit. Sich selbst auch Gutes zu tun, fällt nicht allen Menschen leicht - und ist mit dem kleinen Stück Schokolade am Morgen gut umsetzbar.
Sehen wir also die Adventszeit als besondere Jahreszeit in unserem Alltag, die es wert ist, hervorgehoben zu werden.

